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Eine wohl ideale Waffe nur für die Technokraten ? Das Gaußgewehr, auch bekannt unter den englischen Bezeichnungen Coilgun oder Gaussrifle (von engl.: coil = Spule, gun = Kanone, rifle = Gewehr), ist ein elektromagnetischer Beschleuniger für Wuchtgeschosse, bei dem - anders als beim ebenfalls magnetisch arbeitenden Railgun - Spulen zur Erzeugung der Magnetfelder verwendet werden. Es handelt sich hierbei um eine Waffe, die ein ferromagnetisches Geschoss mit Hilfe elektromagnetischer Kräfte beschleunigt. Zum Beschleunigen wird durch eine Spule vor dem Geschoss ein elektrischer Strom geleitet. Das dabei erzeugte Magnetfeld zieht das Geschoss an und beschleunigt es so ins Spulenzentrum. Jedoch muss hierbei das Magnetfeld wieder rechtzeitig abgeschaltet werden, bevor das Geschoss das Zentrum erreicht, oder das Magnetfeld hat eine bremsende Wirkung (man stelle sich einen Pfeil vor, der sich in der Sehne seines Bogens verheddert). Durch das sequentielle Aktivieren von mehreren hintereinander gestellten Spulen lassen sich immer höhere Geschwindigkeiten erreichen (sog. Multistage Coilgun). Konventionelle, durch Treibladungen angetriebene Waffen sind in ihrer maximalen Mündungsgeschwindigkeit begrenzt. Ein weiterer Vorteil ist, dass es keine explosiven Treibmittel benötigt, welche bei Beschuss detonieren könnten. Es ist denkbar, die Flugbahn eines Geschosses durch das Magnetfeld im Mündungsbereich wesentlich feiner auszurichten, als dies durch Richten und Traversieren eines traditionellen Laufes möglich ist. So sind schnelle Schussfolgen möglich, bei denen die Flugbahn des vorhergehenden Geschosses ausgewertet wird und das nächste Geschoss im Feinstbereich nachgeführt wird. Nachteile: Das Gaußgewehr benötigt zum Betrieb sehr viel elektrische Energie. Bisher gibt es keine Möglichkeit diese Energie kompakt und schnell abrufbar zu speichern. Auf Panzern und Kriegsschiffen kann das Gaußgewehr zwar an deren Stromversorgung angeschlossen werden - es ist jedoch ein zusätzlicher Energiespeicher (meist Kondensatoren) erforderlich, der kurzzeitig eine sehr hohe Momentanleistung (MW bis GW) bereitstellen kann.
Eine Railgun (genauer Electromagnetic Railgun/EMRG, dt. Schienengewehr oder Schienenkanone), ist eine Waffe, welche Projektile mittels eines stromführenden Schlittens entlang zweier parallel laufenden Schienen beschleunigt (Das Projektil kann auch selbst als Schlitten dienen). Das größte Problem bei der Konstruktion liegt in dem erforderlichen Energiespeicher, welcher kurzzeitig eine Leistung von mehreren Megawatt bis ca. 1 Gigawatt liefern muss. Verwendet werden hierfür starke Kondensatoren. Dies macht die Waffe sehr schwer. Die Motivation in der Entwicklung elektromagnetischer Waffen liegt in den Vorteilen, die prinzipiell gegenüber den konventionellen Feuerwaffen bestehen: die Austrittsgeschwindigkeit ist nahezu unbegrenzt, was die kinetische Energie und damit den Schaden beim Auftreffen erhöht, und es müssen nur die Projektile, nicht jedoch die Treibladungen bevorratet werden. Von Vorteil ist auch, dass sich die Geräuschentwicklung auf den Überschallknall beschränkt. Dies wäre ein militärischer Vorteil. Des weiteren gibt es weniger bewegliche Teile, was den möglichen Verschleiß und Ausfall auf wenige Teile verringert und sie so potentiell wartungsärmer macht. Ein Einsatz von Railguns erscheint insbesondere dort interessant, wo hohe Feuerraten und Reichweiten erwünscht sind, z. B. als Flugabwehrgeschütz, da die Feuerrate durch den Ersatz der Treibladung nicht begrenzt ist und die Geschossgeschwindigkeit bei entsprechend hohem Strom (Größenordnung 1 Million Ampere) nur durch die Luftreibung begrenzt ist. Durch die hohe Geschwindigkeit verspricht man sich eine enorme Durchschlagskraft.
Die US Navy forscht in Washington an Railgun-Schiffsgeschützen, deren Geschosse auf bis zu Mach 7 beschleunigt werden, mit 5 Mach wieder in die Erdatmosphäre eintreten und eine Reichweite von mehr als 350 Kilometer erreichen sollen.