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Dieses Thema hat 15 Antworten
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 System Nebula
Rennreh Offline




Beiträge: 364

03.05.2008 23:32
Erinnerungen an Erupsi Antworten

Vorwort:

Sämtliche Ereignisse wurden aus Sicht der beteiligten Personen dargestellt und zum Zeitpunkt des Erlebens niedergeschrieben. Sie geben daher nicht zwingender maßen ein komplettes Gesamtbild der tatsächlichen Lage und/oder der politischen Situation wieder ...




Z60R07 Neue Zyklen-Zeitrechnung

Wieder dieses Ziehen im Körper! Das Schiff hatte also den Hyperraum verlassen – endlich!
Der Hauptmann hatte dieses Mal schon sehnsüchtig in seinem Kommandantensessel an Bord seines Pterrano-Bombers darauf gewartet. Er hasste das Warten, das Warten auf den nächsten Einsatz - doch noch mehr hasste er es, in der Zeit vor dem Angriff mit anderen Leuten sprechen zu müssen, deren zur Schau getragenen Optimismus zu ertragen und mit dem gespielten Draufgängertum der jüngeren Soldaten konfrontiert zu werden. Deswegen blieb er lieber in der Pilotenkanzel seines Bombers sitzen und wartete hier die Zeit ab. Schließlich konnte er diese auch sinnvoll verbringen und so hatte er inzwischen schon mal die Checkliste abgearbeitet - zum zweiten Male!
Über den Bordlautsprecher drangen die üblichen Befehle, die man jedes Mal auf einem der großen ISG-Raumschiffe zu hören bekam, wenn diese den Hyperraum verlassen hatten und sich auf Kurs zur Planetenoberfläche begaben.

„Achtung!“, schallte die Stimme des Flottenkommandanten, Oberst Gründlers, auch aus den Kopfhörern der orbitalen Kampfeinheiten. „Startfreigabe für sämtliche Orbiter!“
Alles lief wie seinerzeit auf Etron. Nun ja - fast alles. War der Etron-Einsatz nur eine verhältnismäßig kleine Mission gewesen, so handelte es sich bei dem Angriff auf die Titzotanier-Basis hier auf Erupsi um einen wirklich großangelegten Kampfeinsatz. So kam es, dass heute nicht nur ein Orbiter die Raumschiffe verließ, sondern gleich ganze sieben Stück.
„Orbiter 2-7 an Kommandanten!“, kam kurz nach Verlassen der Hangartore bereits die erste Meldung herein.
„Sprechen Sie!“
„Die Langstreckenscanner orten einen Satelliten, Herr Oberst! Der Kennung nach ist es einer der Dark Species!“
Der Flottenkommandant wechselte einen kurzen Blick mit dem neben ihm stehenden Oberstleutnant - seinem Stellvertreter - und sprach: „Die Dark Species?! Überprüfen Sie unsere Position!“
Der Angesprochene beugte sich über sein Pult auf der Brücke des ISG-Raumschiffes, berührte einige leuchtende Buttons auf dem Touchscreen vor ihm und erwiderte: „Position entspricht der uns von der ISG für diesen Einsatz zugewiesenen!“
„Hmmm!“, entgegnete Oberst Gründler „Entweder sind die Dark Species recht neugierig, oder unsere Position scheint nicht ganz der zu entsprechen, die wir bei der ISG beantragt hatten!“
„Da ist noch etwas, Herr Oberst!“
„Und das wäre?“, antwortete Gründler, dem bereits Schlimmes schwante.
„Laut den Eintragungen in der planetaren Datenbank, die wir gerade abgerufen haben, können die Titzotanier offenbar problemlos auf die Aufklärungsdaten der Dark Species zugreifen!“
„Hat man uns wenigstens einen Schildgenerator zur Verfügung gestellt?“
„Negativ!“
„Großartig!“, fluchte Gründler leise vor sich hin und fragte dann: „Haben Sie noch mehr gute Neuigkeiten?!“
Statt einer Antwort tippte sein Stellvertreter nur einige kurze Kommandos in seine Konsole ein und wies dann mit dem Kopf auf den großen Hauptbildschirm der Brücke, auf welchem sich nun eine Aufnahme des Landebereichs wiederfand.
Oberst Gründler blieb das Wort im Halse stecken, als er das kleine Fleckchen Beton sah, das ihm und seiner Flotte von der ISG als Landezone zugestanden worden war. Schnell hatte er sich jedoch wieder gefangen und sprach: „Wie mir scheint, muss die ISG sparen! Auf diesem Betonklecks können wir gerade einmal eine einzige Landebahn errichten! Wofür bezahlen wir eigentlich Steuern?“
Er wandte sich an den Chefpiloten der ISG: „Wie sieht es aus? Bekommen Sie und Ihre Leute die Kähne hier heil runter?“
„Zu landen ist nicht das Problem! Ich hoffe nur, Sie haben einen guten Logistikoffizier, sonst haben Sie beim Ausladen gleich die ersten Verluste, wenn sich Ihre Truppen gegenseitig tot trampeln!“, kam die Antwort des Raumschiffkommandanten.
Oberst Gründler schüttelte nur unwillig den Kopf, doch insgeheim musste er seinem Gegenüber Recht geben!
„Nun ja, darum kümmern wir uns, wenn wir unten sind!“, meinte er und gab anschließend neue Befehle: „Kommandant an sämtliche Orbiter: Sichern Sie mit ihren RJ den Landebereich! Kommandant an Orbitalgeschwader 1 und 2! Sie haben Startfreigabe! Begleiten Sie die Orbiter und sichern Sie die Landezone weiträumig ab! Kommandant an RS Tulon1! Landen Sie zuerst auf dem südlichen Feld der Landezone und sehen Sie zu, dass die Planums so schnell wie möglich eine Startbahn errichten! Kommandant an RS Merpha! Bringen Sie Ihre Schiffe zu Wasser! Kommandant an Komm-Abteilung! Stellen Sie mir eine Verbindung mit den Keloskern, der IPX und vor allem mit den Dark Species her! Wir haben einiges zu bereden... “

Rennreh Offline




Beiträge: 364

03.05.2008 23:35
#2 Z60R08 NZZR Antworten

Z60R08 NZZR

Kurze Zeit später waren die gröbsten Dinge mit den anderen Völkern von Erupsi geklärt. Vor allem die Dark Species waren erstaunlicherweise recht entgegenkommend. Leider waren sie jedoch nicht dazu zu überreden gewesen, ihre Beziehungen zu den Titzotaniern soweit herunterzufahren, dass diese keinen Zugriff mehr auf die Aufklärungsdaten der Dark Species hatten. Das machte den Einsatz natürlich nicht unbedingt einfacher, denn so musste man sich bereits im Vorfeld des eigentlichen Kampfes fast ständig im Deckungsbereich der Jamming-Einheiten aufhalten, wenn man dem Auge der Titzotanier nicht allzu viel von der eigenen Truppenstärke und -zusammensetzung preisgeben wollte. Warum die ISG hier keinen SSG zur Verfügung gestellt hatte, würde wohl für immer deren Geheimnis bleiben.
Derweil gingen die Vorbereitungen für den großen Kampf weiter. Hastig war eine Start- und Landebahn errichtet worden, um auch den großen Fliegern, die nicht auf Flugzeugträgern stationiert werden konnten, ein Abheben zu ermöglichen.
Die Pterrano des Hauptmanns war die erste des schweren Bombergeschwaders, die schwerfällig von der Landebahn abhob. Leider ging das In-die-Luft-Bringen der schweren Bomber, Tankflieger, Drohnentransporter und UHU-Aufklärer alles andere als zügig vonstatten. Dafür war in dem Luftraum über der Landezone einfach zu wenig Platz. Die kleineren und mittleren Jäger, die normal von ihren Trägerschiffen starten konnten, hatten es da schon bedeutend einfacher! Ganzen Schwärmen gleich hoben sie von den Rehas und dem Titan ab. Der Großteil drehte sofort nach Norden hin ein, wo man die Basis der Titzotanier vermutete. Eine Handvoll Ghosts jedoch flog zügig nach Süden. Dort hatte ein ausgesetzter Vision Spy ein titzotanisches Schnellboot der Mirage-Klasse entdeckt. Einer der Ghosts gab Vollschub, näherte sich dem Schiff sehr schnell und klinkte zur Begrüßung gleich eine seiner Luft-Boden-Raketen aus. Die Schäden auf dem Schiff waren zwar nur leichter Natur, machten den Titzotaniern an Bord jedoch deutlich klar, dass die Saxonier dieses Mal nicht spaßten! Allerdings war dies noch nicht einmal der erste Feindkontakt gewesen. Der Hauptmann konnte jetzt gerade die beiden Doomsday-Jäger des 2. Orbital-Geschwaders auf seinen Scannern entdecken, die vor Kurzem einen titzotanischen Aufklärungssatelliten aus dem Orbit gepustet hatten. Dieser war direkt auf der Küstenlinie des Dark Species-Territoriums gesichtet worden. Vermutlich wollten die Titzotanier die Dark Species mit in den Konflikt hineinziehen, denn diese hatten sich Grenzverletzungen durch saxonische Truppen ausdrücklich verbeten! Glücklicherweise waren die Doomsdays schneller gewesen als der Satellit, sodass sie ihn noch rechtzeitig abfangen konnten, ehe sie die Grenzlinie hätten überfliegen müssen.
Am Boden und auf dem Wasser rund um die Landezone war derweilen ein Gewimmel entstanden, dass dem unbedarften Beobachter den Eindruck von einem heillosen Durcheinander förmlich aufzwang! Hier fuhren einige GASP mit voller Fahrt nach Norden, da leiteten Plutos ihre Tauchmanöver ein und dazwischen schlängelten sich die vergleichsweise schlanken Metallkörper der Barracudas hindurch. Über alle dem hingen Jamming-Helikopter der EXP-21-Serie in der Luft und noch immer waren einige Genom- und Copra-Staffeln dabei, zu starten und sich ihren Weg nach Norden zu suchen.
In all diesem Durcheinander schwammen nun auch zwei Einheiten, die vor allem aus der Luft deutlich aus diesem ganzen Tohuwabohu herausstachen: Ein Amazon, der den Großteil der saxonischen Bodentruppen in seinem Bauch hatte, sowie ein großes Transportluftkissenboot der Whale-Serie. Vor allem dieses hochseetaugliche Hoovercraft bot ein imposantes Bild, wie es, die Kielwasser der Flak-Schiffe schaukelnd durchkreuzend, gen Nordwesten abdrehte, um irgendwo an der Küste einen Brückenkopf errichten zu können.
Weit voraus schwammen bereits die beiden schweren saxonischen Kreuzer: ein dicker Pott der Shine-Klasse, sowie die Yamato - ein schwerer Kreuzer der Fortress-Klasse, und momentan das stärkste Schiff der saxonischen Überwasserflotte. Noch weit hinter ihm waren die dunklen Schatten der beiden „Wale“ zu erkennen: die Blauwal und die Grauwal - zwei Schlacht-U-Boote der Pluto-Klasse, die zur absoluten Elite des gesamten saxonischen Militärs gerechnet werden mussten.

Es blieb zu hoffen, dass diese Militärmacht in der Lage war, die titzotanischen Befestigungen zu überwinden und die Flotte der Verteidiger aufzureiben, ehe die Verstärkung da war. Die Titzotanier hatten - ganz ihrer Natur entsprechend - bei bekannt werden der bevorstehenden saxonischen Invasion, sämtliche anderen Kriegsschauplätze sich selbst überlassen. Sie waren Hals über Kopf wieder von Tulon1 gestartet und hatten auch Solis Solis sein lassen. Jaja, ihre eigenen Basen gingen ihnen also noch immer weit über die der Kollegen und Kampfgefährten. Es hatte sich also seit den gemeinsamen VV-Tagen mit den Saxoniern nichts geändert... Zu allem Überfluss wurden nun auch noch die Truppen der Legion eingeflogen. Diese würden jedoch - das hatten sich viele Saxonier bereits geschworen - einen argen Dämpfer kassieren! Inzwischen war die Nachricht von der Niederlage der marsianisch-saxonischen Truppen auf Tulon1 auch bis nach Erupsi vorgedrungen. Nun plante die Legion anscheinend, ihren Siegeszug fortzusetzen und sich der saxonischen Hauptstreitmacht zu stellen. Nun, man würde sehen...

Rennreh Offline




Beiträge: 364

03.05.2008 23:36
#3 Z60R09 NZZR Antworten
Z60R09 NZZR

Der Hauptmann gab Vollschub auf alle vier Triebwerke der Pterrano und der Bomber legte deutlich an Geschwindigkeit zu. Rechts und links von sich konnte der Hauptmann mehrere Drohnentransporter vom Typ Crux DX erkennen und etwas weiter nach hinten gestaffelt folgten ihm die ersten beiden UHU-Aufklärer. Ansonsten war es um ihn herum recht leer. Die Großkampfschiffe hatten sich bereits gen Norden in Formation begeben, begleitet von den ganzen Jägerstaffeln und einem Großteil der Ghost-Tarnkappenflieger. Durch das Bild des Scanners nahm der Hauptmann wahr, dass zum jetzigen Zeitpunkt eine weitere Welle von Drohnentransportern und Pterranos vom Boden abhob. Die Enge in der Landezone, sowie die daraus resultierende Kürze der Startbahn machten es leider unmöglich, die schweren Flieger in schnellerer Folge starten zu lassen. Der Hauptmann runzelte die Stirn bei dem Gedanken, was sich alles noch an Fliegern in den Bäuchen der Raumschiffe befand. Viel wohler wäre ihm gewesen, wenn sich diese schon an seiner Seite befunden hätten. Aber die Startprobleme waren nun einmal eine Tatsache, mit der man sich abfinden musste und so wandte der Pilot seinen Blick wieder nach vorn, wo allmählich die dicken Stahlleiber der schweren Schiffe in Sicht kamen, die sich noch immer mit schäumender Bugsee dem titzotanischen Festland näherten.


Etwa zur gleichen Zeit, nur ein geraumes Stück weiter südlich, hatte die zur Patrouille abgestellte Ghost-Staffel das kleine titzotanische Schnellboot wiederentdeckt, das ihnen durch geschickte Manöver kurzfristig entkommen war. Bei dem darauf folgenden Angriff zeigte sich jedoch der Haken, den die Abmachungen mit der Dark Species hatte: Die kleine Mirage hatte es geschafft, sich näher an einen Aufklärungssatelliten zu begeben. Dieser funkte nun seine Sichtungen automatisch auch an die Waffenbrücke des Schnellbootes, was den Tarneffekt der Ghosts nahezu aufhob. Trotzdem wagten die saxonischen Flieger den Angriff! Leutnant Zentralix (Rufname: Rabe), seines Zeichens Staffelführer der hier operierenden Ghosts, gab das Zeichen. Die ersten beiden Flieger kippten über die Tragfläche aus der Formation ab und näherten sich der Mirage. Doch noch ehe sie selbst in Reichweite kamen, hatten die Waffensysteme des Schnellbootes sie bereits erfasst und schickte ihnen zwei Boden-Luft-Raketen entgegen. Beiden Kampfpiloten gelang es zwar, im allerletzten Augenblick Täuschkörper auszusetzen und so einen Volltreffer zu vermeiden - Beschädigungen durch Splittereinwirkung an ihren Maschinen konnten sie jedoch nicht vollständig verhindern. Dafür gelang es ihnen aber, auch ihrerseits Treffer auf dem Schiff anzubringen. In diesem Moment setzte der Rest der Staffel zum Angriff an und klinkte ebenfalls seine Raketen aus. Jede Rakete traf und schon nach wenigen Sekunden sah die Mirage einem schwimmenden Trümmerhaufen ähnlicher als einem Schiff. Doch noch hielt sie sich über Wasser...
Rennreh Offline




Beiträge: 364

04.05.2008 17:59
#4 Z60R10 NZZR Antworten

Z60R10 NZZR

Als die Flugzeuge zu einem neuen Angriff ansetzen wollten, hatte es die Besatzung der Mirage geschafft, ihr Schiff trotz der Beschädigungen weiter an des Festland der Dark Species heranzubringen und es unter einer Art Brückenkonstruktion zu verstecken. Gegen rein optische Suchsysteme hätte dies vielleicht Wirkung gezeigt - die elektronischen Scanner der Ghosts jedoch konnte dies nicht täuschen. Einer der Piloten, die bereits vor kurzem zuerst angegriffen hatten, kippte auch jetzt wieder als Erster aus der Formation und näherte sich der Mirage fast im Tiefflug. Anvisieren, loggen und das Ausklinken der Rakete waren eine Sache von Sekunden - ebenso wie das Wahrnehmen des kurzen Abschussblitzes an Bord der Mirage! Der Kampfpilot kam nicht umhin, die Tapferkeit der Marinesoldaten zu bewundern: Obwohl deren Schiff schon im Sterben lag, obwohl ihre Lage aussichtslos war - sie feuerten trotzdem noch! Wirklich: ein tapferes kleines Schiff.
Das aufdringliche Quäken der bordeigenen Warnsysteme riss den Piloten wieder in die Wirklichkeit zurück. Fast zu spät löste er wieder die Täuschkörper aus, welche die Boden-Luft-Rakete von ihrem eigentlichen Ziel ablenkten - geringe Schäden konnten sie jedoch auch diesmal nicht verhindern. Als der Pilot seinen Flieger wieder stabilisiert hatte, nahm er weit vor sich einen gewaltigen Detonationsblitz wahr! Offenbar hatte seine Rakete die Munitionskammer der Mirage getroffen, die bis zum Rand gefüllt gewesen sein musste! Nichts blieb mehr von dem Schnellboot übrig...

Die restliche Ghosts hatten derweil einen titzotanischen Aufklärungssatelliten entdeckt und mit ihm kurzen Prozess gemacht. Dann drehte die ganze Staffel wieder nach Norden ab, um sich dem Gebiet zu nähern, wo alsbald das große Gefecht losgehen würde.

„Herr Hauptmann?! Der Kommandant über planetare Komm!“
Der Angesprochene drehte sich auf seinem Pilotensessel halb zu seinem Funker um, sodass dieser das Namensschild an der Fliegerjacke des Flugzeugführers lesen konnte. Merz stand dort in unauffälligen schwarzen Lettern geschrieben. Der Hauptmann hatte sich lange Jahre erfolgreich dagegen gewehrt, ein Namensschild zu tragen, da er der Ansicht war, dass es die Soldaten (und auch ihn) auf einen bloßen Namen reduzieren würde - nicht nur auf dem Dienstplan, nicht nur in der Schlacht, sondern vor allem auch auf der Verlustliste. Bei dem Einsatz hier auf Erupsi jedoch bestand der ausdrückliche Befehl des Oberkommandos, dass jeder Soldat Namensschilder und Erkennungsmarken zu tragen habe. Bei dem Großaufgebot eigentlich auch kein Wunder. Allein das Fliegenden Personal überstieg hier die Anzahl derer von Etron um ein Vielfaches.
„Merz, hören Sie?“, klang die Stimme von Oberst Gründler aus den Kopfhörern.
„Jawohl, Herr Oberst!“
„Merz! Sammeln sie ihre Flieger! Es geht in Kürze los!“
Das Gesicht des Hauptmannes verzog sich unmerklich. „Herr Oberst! Ich möchte zu bedenken geben, dass wir hier noch lange nicht die volle Einsatzstärke erreicht haben! Ein Großteil meiner schweren Flieger befindet sich noch an Bord der Raumschiffe! Außerdem befinden sich einige Ghosts noch auf einer Säuberungsmission im Süden!“
„Das ist mir bekannt, Hauptmann!“, klang erneut die Stimme des Obersten auf. „Unsere Langstreckenscanner orten jedoch verstärkte titzotanische Aktivitäten. Sie bauen ihre Linien aus! Wir dürfen ihnen nicht die Chance dazu geben, sich zu formieren. Außerdem wird bald die Legion als deren Verstärkung hier eintreffen. Bis dahin müssen wir uns bereits im Kampf befinden, sonst rennen wir gegen ein Bollwerk an, das wir nicht mehr knacken können!“
„Ich möchte trotzdem zu bedenken geben, dass...“, versuchte der Hauptmann erneut, seine Zweifel in Worte zu fassen, wurde jedoch vom Kommandeur unterbrochen:
„Zur Kenntnis genommen! Sie haben Ihre Befehle, Hauptmann Merz! Gründler, Ende!“
Merz vernahm das Knacken im Kopfhörer, als die Verbindung von der anderen Seite aus unterbrochen wurde. Der Hauptmann schüttelte resignierend den Kopf. Nicht mal 30% seiner schweren Flieger waren in der Luft. Noch weniger befanden sich schon in der Nähe der Front! Warum konnte nicht ein mal etwas genau nach Plan verlaufen?!
„Merz an alle Flieger der schweren Geschwader! Fertig machen zum Angriff! Nehmen Sie Positionen im zentralen Frontbereich ein...!“

Lucius Offline



Beiträge: 648

06.05.2008 11:10
#5 RE: Erinnerungen an Erupsi Antworten

[ot] Richtig gute Geschichte, Rennreh (daumen hoch). Ich hoffe, es gibt eine Fortsetzung. [ot]

Eine kurze und trockene Darstellung der Ereignisse auf Erupsi aus der Sicht der Legion ist (wie immer) in unserer Volksgeschichte nachzulesen.

_________________________
Ein Elefant traf im Wald vier Ameisen und ist schreiend weggerannt - "Vier gegen einen ist unfair!"

(Dschungelaphorismus)

Rennreh Offline




Beiträge: 364

06.05.2008 15:00
#6 Z60R12 NZZR Antworten

Z60R12 NZZR

Leider kamen ihnen die Titzotanier zuvor! Mit schweren Luft-Luft-Raketen gelang es der Titzotanischen Luftwaffe, einen Ghost und eine Copra aus der frontalen Formation herauszuschießen und wieder abzudrehen, ehe die saxonische Luftabwehr sie erfassen konnte. Merz straffte sich auf seinem Pilotensessel und wollte gerade das Kommando zum Gegenschlag erteilen, als er in den Kopfhörern die Stimme des Kommandanten vernahm: „Hier Oberst Gründler an alle Streitkräfte! Noch nicht angreifen! Ich wiederhole: keine Verfolgung des Feindes! Wir halten unsere Position! Außerdem übersende ich den Kommandanten hiermit eine Liste der neuesten ISG-Bestimmungen. Gründler, Ende!“
„Verrückt!“, meinte Merz zu seinem Copiloten. „Grad eben noch machen sie uns spitz und wollen unbedingt zuschlagen und plötzlich pfeifen sie uns wieder zurück! Das verstehe, wer will!“
„Ich nehme an“, erwiderte der Oberleutnant zu seiner Rechten, „dass dies der Tatsache geschuldet ist, dass die Lemurer noch so weit zurück hängen. Wir brauchen deren Stärke in der Front, um den ersten Schlag so effektiv wie möglich zu gestalten!“
„Ach du Scheiße!“, drang plötzlich von hinten die Stimme des Funkers durch die Pilotenkanzel. „Hört Euch das mal an: ´Laut neuester ISG-Bestimmung darf die Unterseeeinheit der Kategorie Pluto, schweres Schlacht-U-Boot, ab sofort nicht mehr aus der Bewegung heraus feuern. Dies ist dem Umstand geschuldet, Kollateralschäden durch ungenügende Zielgenauigkeit zu vermeiden. Blablabla...´“
„So ein Schwachsinn!“, brummte Merz nur. „Ungenügende Zielgenauigkeit! Von wegen! Ich kenne einige alphanische und freeman´sche Einheiten, die dem Pluto sicherlich Vieles andichten würden. ´Ungenügende Zielgenauigkeit´ gehört da aber mit Bestimmtheit nicht dazu!“
Wenn es nach Merz ging, könnte ihm die gesamte ISG mit all ihren Vorschriften gestohlen bleiben. Nur zu schmerzlich erinnerte er sich daran, wie vor einiger Zeit ein paar ISG-Inspektoren gekommen waren und die Luken der Pterranos - seiner Pterranos - die zum Auswurf der Thunder-Drohnen gedacht gewesen waren, zugeschweißt und verplombt hatten. ´Ungenügende Flugsicherheit aufgrund des Auftretens zu starker Turbulenzen´ hatte es seinerzeit geheißen. Wenn ihn sein Mechaniker und sein Funker damals nicht mit Gewalt zurückgehalten hätten, hätte er den Inspektoren gezeigt, was wahre Turbulenzen sind. Aber dies alles hatte keinen Sinn! Die ISG saß am längeren Hebel und konnte schalten und walten, wie sie wollte. Konnte Steuern eintreiben, viel zu kleine Landezonen zuweisen, Bestimmungen ändern (oder zum unpassendsten Zeitpunkt neu formulieren), einseitige und unangekündigte Sondergenehmigungen ausstellen, die dann zum Verlust ganzer Basen führten usw usf... Mit Gruseln dachte Merz an Tomahawk zurück, wo vielen Einheiten der gegnerischen Flugabwehr faktisch über Nacht die Genehmigung erteilt worden war, die indirekten, automatischen Selbstverteidigungssysteme so zu modifizieren, dass sie innerhalb kürzester Zeit zwei Schüsse abgeben konnten, statt dem bisher üblichen Einen, während die eigene FlaRak noch für lange Zeit auf den alten Systemen laufen musste. Jaja, so konnte man, - beabsichtigt oder nicht - auch in einen Kampf eingreifen.
Egal! Merz wischte die trüben Gedanken wieder beiseite. Dies alles war Vergangenheit und dies alles waren Tatsachen geworden, mit denen man lernen musste klarzukommen. Wenn man wegen jeder Kleinigkeit gleich ein Fass aufmachte, eventuell, weil irgendeine stationäre Einheit zu früh zerschossen worden war, obwohl sie kurz darauf ohnehin zum Teufel gegangen wäre, würde man seine Zeit ja nur noch mit dem Schreiben von Beschwerden an die ISG, oder dem Verfassen von Ningel-Beiträgen für ISN verbringen. Und das war schließlich auch nicht Sinn und Zweck des Aufenthalts in der ISG-Konzessionszone.

Rennreh Offline




Beiträge: 364

08.05.2008 20:12
#7 Z61R01 NZZR Antworten

Z61R01 NZZR

Wieder wagten die Titzotanier einen Ausbruch und wieder fielen diesem einige saxonische Flieger zum Opfer. Dieses Mal waren es ein Ghost, noch eine Copra, sowie zwei Genoms. Außerdem wurde von zwei Antey-U-Booten aus, das Feuer auf einen schweren Kreuzer eröffnet. Doch jetzt war das Maß endgültig voll! Oberst Gründler hatte endlich von oben Grünes Licht bekommen, gab den lang ersehnten Angriffsbefehl und sämtliche Truppenteile schlugen los.
Doch der Sturmangriff kam nicht ganz so schnell voran, wie erhofft. Vor allem an der linken Flanke schlug den saxonischen Luftstreitkräften ein mörderisches Feuer, bestehend aus Luftabwehrraketen, entgegen. Die bodengestützte titzotanische Luftabwehr legte hier einen derartigen Feuervorhang vor die eigenen Stellungen, dass ein Durchbruch fast unmöglich erschien. Im zentralen Bereich hingegen kam das Abwehrfeuer zumeist von Schiffen.
Um zumindest in diesem Abschnitt der Luftwaffe das Agieren zu erleichtern, nahm sich die saxonische Flotte zuerst ein titzotanisches Fla-Schiff der Gasp-Klasse vor, welches im Zusammenspiel von sämtlichen schweren Schiffen und der U-Boot-Waffe versenkt werden konnte. Anschließend stürzten sich die Reste der U-Boote, sowie einige SX-Drohnen auf einen der bereits erwähnten Anteys, der - seiner Kennung nach zu urteilen - zur Eliteklasse der titzotanischen Marine gerechnet werden musste. Doch auch dies hinderte die Saxonier nicht daran, das U-Boot schwer zu beschädigen. Zwei Eel der Lemurer, die inzwischen ebenfalls bis auf Schlagdistanz herangekommen waren, schickten ihrerseits ebenfalls noch zwei Torpedos mit auf das gemeinsame Ziel, woraufhin der Antey in der Mitte zerbrach und bis auf den Meeresgrund sank. Ähnlich schlecht erging es einem Schlachtschiff der Iowa-Klasse, welches erst von saxonischem Feuer schwer beschädigt wurde und anschließend von einem lemurischen Schlachtschiff endgültig den Rest bekam.

Der schwere Kampf der Luftwaffe an der linken Flanke jedoch ging unvermindert weiter. Unglaublich viele Helikopter wurden als Täuschkörper für die titzotanische Flugabwehr verwendet und trugen mitunter schwere Schäden davon. Doch all dieser Opfermut schien nichts zu bringen.
„Wir kommen einfach nicht durch! Wir müssen abbrechen!!!“, schall die leicht hysterisch klingende Stimme eines Doomsday-Piloten in den Kopfhörern von Hauptmann Merz. Dass einer dieser verlässlichen Leute schon hart am Rande des Aufgebens zu stehen schien, verdeutlichte Merz, wie erst die Lage dort sein musste.
Merz studierte kurz sein taktisches Display, murmelte etwas vor sich hin und sprach dann laut in sein Kehlkopfmikrofon: „Merz hier! Nehmen Sie zwei der ausgeschossenen Drohnen und zwei der leeren Drohnen-Crux und lenken Sie mit ihnen das restliche Flakfeuer ab. Viel kann es nicht mehr sein! Wir dürfen jetzt nicht aufgeben! Die Crux-Besatzungen sollen sich per Fallschirm retten. Wir werden sie später aus dem Wasser fischen.“
„Verstanden!“, antwortete der Doomsday-Pilot, dessen Stimme jetzt wieder deutlich gefasster klang.

Die Taktik ging auf! Nachdem die Drohnen und die Crux leider als Komplettverlust verbucht werden mussten, war der Weg frei. Die Saxonier konnten ein wahres Gemetzel unter den titzotanischen Luft- und Orbitalstreitkräften anrichten. Nicht weniger als drei A-Sats, sowie mehrere Galileos wurden aus dem Orbit gefegt. Weiter unten stürzten insgesamt acht Migs und fünf Tomcats brennend zu Boden - anderen ´Kleinkram´ nicht mitgerechnet. Viele der gegnerischen Flieger hatten dabei zu den Top-Piloten der Titzotanier gezählt. Doch so sehr der Erfolg auch freute - Merz war sich darüber klar, dass dies erst der Anfang war! Die titzotanische Flak würde bald wieder feuerbereit sein und vielen, zum Teil bereits angeschlagenen saxonischen Jägern und Helikoptern war es bis jetzt leider nicht gelungen, sich wieder aus dem Wirkungsbereich der gegnerischen Luftabwehr zu entfernen. Noch einmal würden hier nicht unerhebliche Verluste zu verzeichnen sein.

Inzwischen hatten sich auch die Plutos in Position begeben und begannen damit, ihre Fahrt - wie neuerdings von der ISG vorgeschrieben - bis auf Null zu drosseln. Ihre Stunde würde gleich kommen...

Rennreh Offline




Beiträge: 364

09.05.2008 13:56
#8 Z61R02 NZZR Antworten

Z61R02 NZZR

Doch zuvor waren noch einmal die Titzotanier am Zug! Und zwar nicht zu knapp! Viele saxonische Flieger hatten es nicht mehr rechtzeitig geschafft, aus dem Wirkungsbereich der gegnerischen Flak herauszukommen. Und diese hielt nun reichliche Ernte unter den zum Teil bereits angeschlagenen Saxoniern. Die gegnerische Luftwaffe traute sich nun - nach dem anfänglichen Verlust von so vielen ihrer besten Flieger - auch wieder aus ihren Verstecken hervor und tat ihr Übriges. Sage und schreibe sechs Pterranos fielen brennend vom Himmel! Wohl der Crew, die hoch genug schwebte und sich mit dem Fallschirm retten konnte. Wer sich hingegen in einer im Tiefflug befindlichen Pterrano befand, der konnte nur darauf hoffen, dass er einen fähigen Piloten an der Steuersäule sitzen hatte, der auch eine zum Wrack geschossene Maschine halbwegs sicher wassern konnte - zumindest so, dass man noch rechtzeitig in das aufblasbare Rettungsboot steigen konnte, ehe der schwere Bomber absackte und in seinem Sog alles mit in die Tiefe riss, was sich in seinem Inneren oder in unmittelbarer Nähe befand. Jedes Mal, wenn er das taktische Zeichen für eine Pterrano auf seinem Display kurz aufleuchten und anschließend verschwinden sah, verspürte Hauptmann Merz einen Stich in der Herzgegend. Dies waren seine Bombergeschwader! Seine Leute!

Plötzlich wurde seine Aufmerksamkeit abgelenkt. Der schwere Kreuzer der Shine-Klasse erhielt direkt in Sichtweite des Hauptmanns mehrere schwere Treffer. Dieses schien eindeutig mehr zu sein, als nur schlichtes Störfeuer! Und tatsächlich: die Treffer mehrten sich, sodass recht schnell klar wurde, dass der Gegner diese Schiff zu versenken gedachte. Merz ballte die Faust in ohnmächtiger Wut, weil er seinen Kameraden da unten nicht helfen konnte. Hilflos musste er mit ansehen, wie immer mehr Granaten und Raketen in den Schiffskörper einschlugen. Es dauerte nicht lange, bis das endgültige Todesurteil über das Schiff gesprochen worden war. Im Zeitlupentempo bekam es Schlagseite, begann dabei bereits merklich zu sinken und schon schwappten die ersten Wellen der rauen See über die Rehling. Dann musste Merz den Kurs seines Bombers korrigieren, um nicht direkt in das Feuer der feindlichen Flugabwehr zu fliegen. Das Letzte, was er von dem Kreuzer wahrnahm, war der vor Kurzem auf dessen Deck notgelandete Pirate-Helikopter, der aufgrund der Schräglage des Schiffes langsam über Bord rutschte und in den kalten Fluten Erupsis versank. Der Kreuzer würde ihm sicherlich schon bald folgen. Merz musste nun Kurs nach Nordosten nehmen und wieder leuchteten zwei taktische Zeichen auf seinem Display kurz auf, um danach für immer zu verlöschen.

Den Titzotaniern war es aber nicht nur gelungen, den Shine zu versenken, sondern auch ein FlaRak-Schiff der Gasp-Klasse zu vernichten. Den Hauptanteil daran hatten jedoch weder schwere Schiffsgeschütze, noch Bomber oder CM-Einheiten gehabt! Den mit Abstand größten Schaden hatten Tragflügelboote gehabt, welche die Bezeichnung Kaspian SM trugen. Diese waren ausgesprochen schnell, in den Händen fähiger Crews ausgesprochen schlagkräftig und - in den Augen fremder Beobachter - auch ausgesprochen hässlich! Daher wunderte es kaum, dass sich gleich mehrere Flugzeugbesatzungen der Saxonier freiwillig meldeten, als es daran ging, diese optischen Grausamkeiten vom Antlitz des Planeten zu tilgen! Wieder mussten sich einige Piloten opfern, um das Feuer der gegnerischen Luftabwehr auf sich zu lenken und wieder waren einige Totalverluste dabei - doch dies alles sollte sich bezahlt machen: zwei Kaspian SM würden ab sofort keine Gelegenheit mehr dazu haben, das Bild Erupsis mit ihrem Ansehen zu verschandeln und würden statt dessen der einheimischen Flora und Fauna des küstennahen Unterwasserbereiches in Zukunft als willkommene Heimstatt dienen - schließlich war das ästhetische Empfinden von Fischen und Korallen bei weitem nicht so ausgeprägt, wie das humanoider Lebensformen...

Im Zuge des Vorstoßes an der rechten Flanke konnte zudem noch ein Nighthawk der Titzotanier gestellt und abgeschossen werden, welcher sich zuvor maßgeblich an der Vernichtung einer Pterrano beteiligt hatte, die ihm nahezu hilflos ausgeliefert gewesen war. Gerechterweise konnte sich der Pilot des Nighthawks nicht allzu lange über den Erfolg und die damit einher gehende Auszeichnung freuen. Wenn man bedachte, dass dieser Pilot - laut Inter-ISG-Kennung - bereits eine ganze Jacke voll solcher Auszeichnungen besessen hatte, so mögen die Opfer, die für dessen Vernichtung gebracht werden mussten, mit Sicherheit als Peanuts angesehen werden, im Vergleich zu all dem Leid, dass er bisher unter den Angehörigen gegnerischer Aufklärungspiloten und Bautrupps angerichtet haben mochte.

Trotz allem sollte das eigentliche Husarenstück des jetzigen saxonisch-lemurischen Angriffs noch bevorstehen: ein titzotanisches Schlachtschiff der Iowa-Klasse! Laut Kennung war es das Schiff mit der wohl erfahrendsten Besatzung weit und breit. Es hatte gegen die Saxonier bereits kräftig ausgeteilt und sicherte mit seiner massierten Feuerkraft den küstennahen Bereich, sowie die restliche Titzotanier-Flotte. Doch der Kapitän schien sich und sein Schiff etwas zu überschätzen und wagte sich einen Hauch zu weit in offenere Gewässer. Dadurch konnte es von den Zielsystemen sämtlicher saxonisch-lemurischer Seestreitkräfte anvisiert werden. Mit einem Schlag brach ein Feuerzauber über die Iowa herein, der bisher seinesgleichen suchte! Egal ob Pluto, Arsenal oder Apogee - was feuern konnte, feuerte, bis der riesige Stahlkoloss, eingehüllt in einer Wolke aus Feuer und Rauch, in der aufgepeitschten See versank.

Rennreh Offline




Beiträge: 364

10.05.2008 23:41
#9 Z61R03 NZZR Antworten

Z61R03 NZZR

Der daraufhin folgende Ausbruch der Titzotanier fiel vergleichsweise harmlos aus. Zwar musste Oberst Gründler nun einen Arsenal von der eigenen Inventarliste streichen und auch das erste eigene U-Boot der Barracuda-Klasse würde diesen Planeten nicht mehr verlassen, doch die Saxonier hatten deutlich dazugelernt und die Taktik der Titzotanier durchschaut. Die Titzos schienen das Feuer der automatischen Selbstverteidigungsanlagen zu fürchten, wie der Teufel das Weihwasser! Leider waren die Truppen der Legion, welche die Titzotanier zu ihrem Schutz hatten einfliegen lassen, in dieser Hinsicht bedeutend schmerzfreier! Dies hatten sie bereits auf Tulon1 bewiesen und das bewiesen sie nun auch hier wieder: einige Legionstaucher und GT-Dive, die sich nicht zu schade dafür waren, direkt im Schussbereich der saxonischen Koloss-U-Boote abzuspringen, sicherten mit ihrer tollkühnen Tat das Heim der Titzotanier und waren anscheinend bereit dazu, dies mit Leib und Seele zu verteidigen.

Nun ja, mochten die Ausführungen der Legion auf ISN noch so eigennützig klingen – den Saxoniern und Lemurern war klar, dass sich die Legion nur vor den Karren der Titzotanier hatte spannen lassen. Vom Prinzip her war die Taktik der Titzotanier genial: Sie selbst riskierten von sich aus nichts, ließen die Legion die Drecksarbeit machen und die Verluste kassieren und konnten dann selbst den Rahm von der Milch schöpfen. Arme Legion! Auf was für ein falsches Spiel hatte sie sich da nur eingelassen?! Der Blick vernebelt durch die sicherlich hochtrabenden Versprechungen des eigentlichen Drahtziehers des Ganzen, der immer noch sicher und gemütlich auf Thali hockte. Wann würden es die anderen Völker endlich lernen? Hatte der Große Böse nicht erst vor kurzem die GoH-Völker der Slacks und der Alphaner auf Hellos unter Vorspiegelung falscher Tatsachen bewusst ins offene Messer der AoB laufen lassen? Wann würden andere Rassen es endlich kapieren, dass mit diesem einen Volk, was nun fett und feist auf dem sicheren Thali hockte, kein Blumentopf zu gewinnen war?! Dass jeder nur zu einem einfachen Bauern degradiert wurde, der sich auf ein Spiel mit diesem Pack einließ! Oberst Gründler schüttelte nur verständnislos den Kopf. Wie groß musste die Gier nach Macht und Ruhm in einem Volk sein, dass es auf derart hohle Versprechungen hereinfiel? Dass es entgegen jeder Vernunft versuchte, einen vermeintlichen Teufel mit dem offenkundigen Belzebub auszutreiben?

Oberst Gründler kam nicht mehr dazu, nach einer Lösung für diese interstellare Problem zu suchen, denn die Ereignisse hier auf Erupsi waren vorerst wichtiger und bedurften seiner gesamten Aufmerksamkeit. Durch das Auftauchen der Legion war eine völlig neue Situation entstanden! Zwar hatten die Titzotanier in ihrer bekannt feigen, und aus Zeiten des zweiten Tomahawk-Konflikts noch gut in Erinnerung befindlicher Manier, sämtliche anderen Auslandseinsätze, sowie Unterstützungsaktionen für ihre Verbündeten zugunsten der recht unbedeutenden Basis auf Erupsi abgebrochen und so ziemlich alles hierher verlagert, was sich auf die Schnelle in ein Raumschiff quetschen ließ, doch auf die Dauer hätten sie den Truppen der Saxonier und Lemurer schlicht unterliegen müssen. Doch wie die Titzotanier nun einmal waren, konnten sie zwar im Falle eines Erfolges große, selbstbeweihräuchernde Reden schwingen - wenn es ihnen jedoch selbst mal ans Leder ging, verwandelten sie sich recht schnell in zahme Schoßhündchen und schreckten dabei selbst vor Verbündeten wie den Hi-Ob nicht zurück. Gründler konnte sich bildhaft vorstellen, wie der Gesandte der Titzos derart tief gebeugt bei Legion und Outsidern um Hilfe gebettelt haben musste, dass er bequem durch den unteren Türspalt gepasst hatte.
Oberst Gründler hielt es im Augenblick jedoch vorerst für sinnvoller, sich um die Bekämpfung der Legion zu kümmern, statt sich über die unnatürlich verkrümmte, bodennahe Haltung titzotanischer Abgesandter Gedanken zu machen. Die erste Amtshandlung der Legion war es gewesen, mit ihren kleinen Unterwasserstreitkräften eine Ausweichlandezone der Titzotanier zu sichern und die Saxonier an einem Vorstoß an dieser Stelle zu hindern. Dies war zwar ärgerlich, aber leider nicht zu ändern. Sämtliche GT-Dive und U-Boote der saxonischen Flotte, die nicht gerade mit der Versenkung des zweiten titzotanischen Anteys beschäftigt gewesen waren, erhielten daher den Befehl, die Legionstaucher anzugreifen. Dem Ansturm der aus den Laderäumen der Plutos sprudelnden GT´s hatten die überrumpelten Legionäre nicht viel entgegen zu setzen. Bereits nach einem kurzen Handgemenge trieben zwei Navy Seals mit dem Rücken nach oben vor der titzotanischen Küste und ein GT-Dive der gleichen Feldpostnummer versank für immer im Schlick. Anschließend widmete sich Oberst Gründler der verbliebenen gegnerischen Flotte, was einer Meko A200 zum Verhängnis wurde. Den Rest in Form eines leichten Flugzeugträgers der CVN-Klasse besorgten die schweren Schiffsgeschütze der Lemurer.

Oberst Gründler musste nun erneut gründlich umdisponieren. Durch die offenkundige Freundschaft der Dark Species zu den Titzotaniern war die im Vorfeld der Invasion geplante Landung an der Ostküste faktisch schon direkt bei Ankunft auf Erupsi gestorben gewesen. Durch das jetzige Auftauchen der Legion konnte man auch einen Landungsversuch an der Nordostküste abhaken. Wollte man jetzt noch etwas zu Lande reißen, musste man sich erneut auf den Versuch einlassen, doch noch an der Ostküste an Land zu gehen. Leider schossen nun plötzlich auch noch die Dark Species quer, brachen ihrerseits die früher in vermeintlich gegenseitigem Einverständnis getroffenen Vereinbarungen und drohten ihrerseits mit Angriff. Na, das konnte ja noch heiter werden!

Zu allem Überfluss hatte die ISG, aus nicht nachvollziehbarem Grunde, die Betonfläche der Invasorenlandezone mittels einer eiligst aufgeschütteten Sandbank faktisch über Nacht von jedwedem Schiffsverkehr isoliert. Carrier konnten darauf nicht gelandet werden, was ein Aus- und Einladen von Schiffen aus den, bzw. in die eigenen Raumschiffe deutlich erschwerte. Warum diese vermeintliche Vergrößerung der Landezone genau zu dem Zeitpunkt erfolgte, als es endlich alle saxonischen Flieger geschafft hatten, auch unter den zuvor bestehenden, sehr beengten Verhältnissen zu starten - darüber konnte man in der Kommandozentrale nur spekulieren. Und dort wurde spekuliert...!! Mochten böse Zungen ruhig behaupten, die Saxonier hätten auf Thali zu lange Grenze an Grenze mit den Hi-Ob gelebt, sodass ein guter Teil der sprichwörtlichen Paranoia der Gewohnheitsverräter bereits auf die Saxonier abgefärbt hätte - Fakt war jedoch, dass es inzwischen der ´unglücklichen´ ISG-Handlungen etwas zu viel wurde.
Glücklicherweise fiel es einem Verladeoffizier noch rechtzeitig auf, dass man in der Eile des Ausladens einen Planum in einer der hinteren Ecken eines Raumschiffes vergessen hatte. Auf diesem ruhten nun die Hoffnungen des saxonischen Führungsstabes, als es darum ging, die Sandbank mittels eines geeigneten künstlichen Belages wieder für Carrier passierbar zu machen.

Rennreh Offline




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12.05.2008 00:42
#10 Z61R04 NZZR Antworten

Z61R04 NZZR

Die Dark Species marschierten auf! Während sich Titzotanier und die Legion im Norden in auffälliger Zurückhaltung übten, konzentrierten die Dark Species unter Berufung auf ihre eigene Souveränität massiv Truppen kurz hinter der Küstenlinie. Was an und für sich nicht weiter dramatisch gewesen wäre, kam ausgerechnet jetzt jedoch zu einem extremst ungünstigen Zeitpunkt. Die Front im Norden stagnierte, ein weiteres Vorankommen wäre nur unter Aufbietung aller zur Verfügung stehenden Kräfte noch möglich und würde zudem zu überproportional hohen Verlusten führen. Und ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt marschierten die Truppen der Dark Species parademäßig auf und zwar in einer Distanz, dass sie ohne weiteres mit einem Schlag die saxonisch-lemurische Landezone unter Feuer nehmen könnten.
Was sollte Oberst Gründler tun? Einen Generalangriff im Norden befehlen, der zu zweifelhaftem Erfolg, auf alle Fälle aber zu extremen Verlusten führen würde? Damit die Landezone und die ganzen Raumschiffe, sowie die Versorger der Willkür der Dark Species ausliefern?
Oder die Front im Norden halten und Sicherungskräfte zugunsten der Landezone abziehen (was ein weiteres Vorwärtskommen im Norden faktisch unmöglich machen würde)? Der Dark Species damit eine Lektion erteilen und eine weitere Front eröffnen?

Die Entscheidung wurde ihm durch die parapsychologische Sektion der militärischen Abwehrabteilung abgenommen:
„Herr Oberst! Eine dringende Nachricht von den Psychos der Abwehr!“
Oberst Gründler ging über den wenig schmeichelhaften Spitznamen, welcher der parapsychologischen Sektion von den restlichen Truppenteilen verpasst worden war, schweigend hinweg und verlangte lediglich durch eine Geste das Pad, welches der Kommunikationsoffizier in seinen Händen hielt.
Gründler studierte es lange und ausgiebig, ehe er sprach: „Nun, wie es aussieht, wird in absehbarer Zeit auf Merpha ein Feind landen. Wer es sein wird, konnte die Abwehr zwar noch nicht feststellen, jedoch wird es bald sein. Die Garnisonstruppen werden sicherlich nicht ausreichen, zumal sie sich am anderen Ende des Planeten befinden.“
„Wenn ich mir eine Bemerkung erlauben dürfte, Herr Oberst.“, unterbrach ihn sein Stellvertreter.
Gründler nickte und der Oberstleutnant fuhr fort: „Wie es aussieht, ist die Sache hier auf Erupsi gegessen! Ein weiteres Vorankommen im Norden scheint weder ratsam noch profitabel. Landungsmöglichkeiten für unsere Bodentruppen sehe ich auch nicht. Ich schlage daher vor, den allgemeinen Rückzug einzuleiten. Die Bodentruppen verlegen nach Merpha, denn dort können sie wenigstens kämpfen und brauchen nicht in ihren Transportern zu verrotten. Flotte und Luftwaffe sichern hier den geordneten Rückzug und falls uns jemand nachsetzen will, reichen diese Kräfte immer noch aus, um ihn aufzuhalten.“
Gründler nickte erneut. „Sie haben recht, Oberstleutnant! Geben Sie die entsprechenden Befehle! Die Bodentruppen sollen sich den Pathfinder schnappen und sich auf den Weg nach Merpha machen. Und geben Sie den Lemurern bescheid!“

Bereits eine halbe Stunde später begannen die saxonischen Truppen damit, sich wieder vom titzotanischen Festland zu entfernen. Alles lief geordnet und ohne Hektik ab - schließlich wollte man sich vor dem Gegner keine Blöße geben und ihm auch nicht die Möglichkeit bieten, in eine panikartig zurückflutende Truppe hineinzustoßen. Die Saxonier fanden bei ihrem Rückzug sogar noch die Zeit, eine Sea Shadow der Titzotanier zu versenken.

Rennreh Offline




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12.05.2008 18:37
#11 Z61R06 bis Z61R08 NZZR Antworten

Z61R06 NZZR

Der Rückzug ging weiter. Weder Titzotanier, noch die Legion setzten bisher aggressiv nach. Möglicherweise hielten sie das Manöver der Saxonier und Lemurer auch für eine Falle. Jedenfalls konnten die AoB-Truppen in Ruhe weiter Abstand gewinnen.
Auch die Dark Species hatten ihre Verbände aus der unmittelbaren Schlagdistanz zur Landezone genommen.
Was also sollte dies vorher alles nur? Ablenkung? Provokation? Bluff? ... Wer konnte das schon wissen?!

Inzwischen ging das Verladen der Bodentruppen zügig voran. Da die Zeit zu drängen schien, wurde der Pathfinder in aller Eile gelandet und alles in ihn hinein gestopft, was sich in unmittelbarer Nähe befand. Kurz darauf hob er schon wieder ab, stieg in den Orbit auf und verschwand alsbald in Richtung Merpha-System...


Z61R08 NZZR

Weiter ging es zurück. Der Angriff gegen die titzotanische Erupsi-Basis war gescheitert - dies war inzwischen auch dem letzten Kadetten klar geworden. Nun hieß es, die Verluste zu minimieren, den Rückzug in geregelten Bahnen ablaufen und nicht in einer panischen Flucht enden zu lassen. Vorbildlich arbeiteten dabei die Streitkräfte der Saxonier und der Lemurer zusammen, stets darauf bedacht, sich gegenseitig Deckung zu geben und den Gegnern nicht die Möglichkeit zu schenken, unkontrolliert in die zurückflutenden Truppen stoßen zu können.

Rennreh Offline




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13.05.2008 12:44
#12 Z61R10 bis Z61R12 NZZR Antworten

Z61R10 NZZR

Um die Landezone herum entspann sich ein dichtes Gedränge. Es war bei Leibe keine einfache Aufgabe, die der verantwortliche Logistikoffizier inne hatte, die zurückflutenden Einheiten auf die Raumschiffe zu verteilen. Doch es gelang! Auch die Verluste hielten sich in überschaubaren Grenzen, denn die Legion hielt sich entgegen ihrem früher gezeigten Verhalten stark zurück und die Titzotanier beschränkten sich darauf, sich mit den als Rückendeckung fungierenden GT-Dive aufzuhalten. Und das war gut so! Nicht auszudenken, was sie für Schaden hätten anrichten können, wenn sie die Verfolgung konsequenter durchgeführt hätten...


Z61R11 NZZR

Der Andrang um die gemeinsame Landezone schien kein Ende zu nehmen! Alle erdenklichen Einheiten lemurischer und saxonischer Bauart strömten den wartenden Raumschiffen entgegen. Da sich Titzotanier und Legionstruppen noch immer nicht zu einem entscheidenden Schlag entschließen konnten, wurden innerhalb der saxonischen Führungsebene inzwischen sogar wieder Stimmen wach, die darauf drängten (nach den schwierigen Verhältnissen in Küstennähe), den Kampf nunmehr auf hoher See anzunehmen.


Z61R12 NZZR

Sämtliche Gegenschlagspläne wurden jedoch sofort wieder verworfen, als die Legion mit dem Großteil ihrer Unterseestreitmacht in den Bereich der saxonischen Scanner vorrückte. Jedem war klar, dass ein Sieg auf diesem Schlachtfeld zwar möglich wäre, jedoch auch überproportional viele Opfer fordern würde. Daher zog man es vor, den Rückzug wie ursprünglich geplant fortzusetzen.
Derweil hatten es die Titzotanier nunmehr doch gewagt, einen kleineren Schlag gegen die saxonische Abwehrfront durchzuführen. Typisch für das titzotanische Volk (und dessen Anführer) geschah dies selbstverständlich erst dann, als das Risiko für sich selbst am geringsten erschien. Doch damit sollten sie dieses Male falsch liegen! Zwar gelang es ihnen, einen unerfahrenen saxonischen Pluto zu versenken, doch im Gegenzug dafür büßte die aus sechs Victorias bestehende titzotanische U-Boot-Flottille, gut ein Drittel ihres Bestandes ein, als Saxonier und Lemurer mit Hilfe ihrer eigenen U-Boote und der GT-Dive zum Gegenschlag ausholten.
Trotzdem ging der allgemeine Rückzug unaufhaltsam weiter. Aus dem Verlust des Plutos jedoch hatte man gelernt und eine Gruppe von GT-Dive als Nachhut zurückgelassen.

Rennreh Offline




Beiträge: 364

14.05.2008 18:05
#13 Z62R01 NZZR Antworten

Z62R01 NZZR

Der Plan mit der Nachhut hatte funktioniert. Wie berechenbar einige Völker doch waren!
Oberst Gründler befand sich an Bord des Raumschiffes, welches sich bereits in die Lüfte erhoben hatte, um die noch im Orbit befindlichen Orbiter aufzunehmen. Von hier oben sah es so aus, als würden die Heerscharen saxonischer und lemurischer Einheiten wie von einem Sog in die bereit stehenden Raumschiffe gezogen. Bis auf einen sichernden GT-Dive blieb niemand auf Erupsi zurück. Alles vollzog sich geordnet und war bis ins kleinste Detail durchdacht worden. Man mochte den Saxoniern unterstellen, was man wollte - doch auf die Schnelle Raumschiffe in exzellenter Effektivität zu packen, das verstanden sie (und das normalerweise nicht nur dann, wenn sie sich mal wieder auf dem Rückzug befanden)!

Oberst Gründlers Stimmung war trotz allem mehr als zwiegespalten! Einerseits war der Angriff gegen das titzotanische Festland gründlich gescheitert. Von dieser Seite her betrachtet hatten die Titzotanier zumindest einen taktischen Sieg errungen, da sie ihre Kolonie hatten behalten können. Vom militärischen Standpunkt aus gesehen war die Schlacht eher als Remis zu werten. Beide Seiten hatten zum Teil empfindliche Verluste hinnehmen müssen, die sich objektiv betrachtet jedoch in etwa die Waage hielten. Den Saxoniern war es zu Beginn nicht gelungen, ihre anfängliche Überlegenheit auszuspielen, ebenso wenig wie es den Streitkräften der Titzotanier und der Legion gelungen war, den abrückenden AoB-Verbänden einen tödlichen Stoß zu versetzen.

Endlich war auch die letzte Kampfeinheit im Bauch eines der riesigen Raumschiffgiganten verschwunden und Gründler gab den Befehl zum Heimflug. Als das ISG-Raumschiff den Orbit verlassen hatte und das helle Rund des Planeten Erupsi in der Schwärze des Alls immer kleiner wurde, fragte Gründler sich, was die Zukunft wohl bringen würde?
General Rennreh war noch immer nicht aus dem künstlichen Koma erwacht, in welches er nach dem feigen Anschlag der Hi-Ob-Verräter hatte versetzt werden müssen.
Auf Merpha war ein Hidden gelandet, dessen Absicht zwar vermutet werden konnte, über dessen wahre Identität und Motive zur Zeit jedoch nur spekuliert werden konnte.
Die tiefe Kluft, die zwischen den Völkern der ISG-Konzessionszone herrschte, war durch den Kampf auf Erupsi nicht nur vertieft worden, sondern zeigte sich nun mit aller Deutlichkeit auch an anderen Fronten: Auf der einen Seite die Völker der Liga, der AoB, sowie deren befreundete Völker, deren Ziele und Vorgehensweisen man zwar mitunter als fragwürdig bezeichnen konnte, die sich jedoch selbst nie verkauften - auf der anderen Seite VV, LuX und Konsorten, die in ihrer Gier nach Macht und Auszeichnungen nicht einmal davor zurückschreckten, ihre Seelen an den Teufel zu verkaufen.
Einwas Gutes hatte der Kampf jedoch trotzdem gezeigt: die Saxonier und die AoB standen nicht allein da in ihrem Kampf gegen finsteres Licht und verräterische Kameraden aus alten Zeiten. Woran es im Endeffekt wirklich gescheitert war, die titzotanische Kolonie dem Erdboden gleich zu machen, dies sollten andere entscheiden - dies war nicht Gründlers Aufgabe. Fakt war auf jeden Fall: man hatte gezeigt, dass man noch existent war, dass man trotz seiner bisher friedlichen Handlungsweise auch befähigt war, den ein oder anderen empfindlichen Schlag auszuteilen und dass andere in Zukunft wieder verstärkt mit den Saxonier würde rechnen müssen. Die offene Rechnung mit den Titzotaniern hingegen, war noch lange nicht beglichen und es waren zudem einige Neue entstanden.
Doch zuvor ging es erst einmal auf einen kurzen Heimaturlaub nach Blue. Was danach kam, würde man sehen.

Hauptmann Merz hing weitaus dunkleren Gedanken nach. Die saxonische Luftwaffe hatte auf Erupsi die Hauptlast der Kämpfe zu tragen gehabt. Alleine die Pterrano-Verbände hatten mehr als ein ganzes Geschwader verloren. Der Kampf hatte deutlich gezeigt, wo die Schwachstellen der überschweren Bomber lagen. Doch darauf würde man zukünftige Generationen von Piloten vorbereiten können.
Merz studierte die Namensliste der gefallenen Piloten und Crew-Mitglieder. Einige dieser Soldaten hatte er persönlich gekannt, war sogar mit ihnen befreundet gewesen. Einige hatte er selbst ausgebildet. Andere hingegen kannte er nicht, oder nur dem Namen nach, da sie zum Beispiel auf Tulon1 ausgebildet worden waren und erst kurz vor dem Start nach Erupsi seinem Kommando unterstellt wurden. Merz ertappte sich selbst dabei, wie ihn jedes mal eine Welle der Trauer überschwemmte, wenn er einen bekannten Namen auf der Verlustliste bemerkte, während es ihn nach dieser Orgie der Gewalt eher kalt ließ, wenn er den Verstorbenen nicht näher gekannt hatte. Er schämte sich dafür, dass er das eine erloschene Leben mehr bedauerte, als das andere, doch dies war nur zu menschlich! Auch wenn es ihn eigentlich vor sich selbst ekelte, dies zugeben zu müssen: In seinem Herzen wogen die Verluste der Bekannten und Freunde schwerer als die der Unbekannten. Und diese Erkenntnis war etwas, auf das einen Soldaten keinen noch so gute Ausbildung vorbereiten konnte...


*** ENDE ***






Abschussstatistik


verzeichnete Verluste durch direkte oder indirekte Feindeinwirkung:

Saxonier (AoB):

GT-Dive...........20
Thunder OX….....7
Pterrano............7
Crux DX.............6
Thunder GX........6
Ghost...........…...6
Thunder FX........3
Thunder SX........3
Pirate..........…....3
Genom...............2
Copra................2
Gasp...............…2
Patrix.............….2
Dterrano.............2
Möwe 2..............2
Shine..............….1
UHU...................1
Barracuda...........1
Arsenal...............1
Pluto...............….1


Titzotanier (VV):

Mig 35................8
Navy Seal...........7
Galileo............…..6
Tomcat...............5
A-Sat...............…3
Rafale............…..3
Iowa............…....2
Victoria.........…...2
Antey..............….2
Arsenal.............…2
Kaspian SM..........2
Doomsday............2
CVN................….1
Mirage...........…...1
Gasp..................1
Falcon..............…1
Exp 21...........…...1
Spaceshuttle........1
Sealboat...........….1
Pomornik..............1
Visby............…....1
Seawolf...........…..1
EF 2000............….1
Nighthawk............1
Lynx.............….....1
AMX.................….1
Meko A 200..........1
Cone...............…...1
Sea Shadow..........1


Lemurer (AoB):

Vast................……3
Eel................……..2


Legion (LuX):

Navy Seal...........…3
GT-Dive.............….1

Hastrubal Offline




Beiträge: 634

15.05.2008 00:00
#14 Outsider / Hi-Ob Antworten
Uaaah...gähn...endlich fertig ?!
Tja Gründler, mehr Kommandokonsole & weniger Schreibmaschine und schon wäre die eigene Verlustliste nicht ellenlang ausgefallen. Mit solchen Anführern ist das saxon. Volk schon mehr als genug bestraft. Ein Dinosaurier unter den Völkern, viel Masse, aber wenig Hirn.
Aber was will man auch erwarten, wenn aalglatte Wirtschaftsfuzzies, die sich sonst aufs Plündern von Planeten verstehen, auch mal Krieg spielen wollen ? Auf dem Rücken des Volkes einen dicken Max machen...
Da helfen keine Ghostwriter & Propangandamärchen es sind letztlich die vielen einfachen saxon. Soldaten, die als hirntote Befehlsempfänger, durch schieres Massenauftreten das taktische Unvermögen ihrer Anführer ausbügeln müssen. Armes Volk! Findet die Kraft und den Mut zu einem Enthauptungschlag gegen Rennreh, Gründler & Co.
Apropos Rennreh, er liegt im Koma? Laß los, was hängst du an deinem armseligen Leben ? Was erwartet dich schon hier ? Deine alte paranoide Angst vor der dunklen Seite nebst Trauma eines Geflohenen.

Schreib ruhig weiter deine billige Prosa fürs gemeine Volk...aufwendiger Rahmen, um deine Flüche über uns Hi-Ob auszuschütten und unter den Völkern billige Lakaien für eure Frohndienste zu finden. An der Mitärakademie studiert, aber zu eindimensional gestrickt, wenns darum geht: "Wir Outsider funktionieren nicht nach eurer Moral !!!". Wir haben nicht die Knechtschaft hinter uns gelassen, um hier in der Wildnis eine kleinere Kopie alter Strukturen aufzuziehen!

Ihr wollt erzählen wer & wie die Outsider [Hi-Ob] sind ?! Schreibt von Dingen, die ihr versteht...

Wir kämpfen zu allererst für unser Überlegen in Selbstbestimmung & Freiheit. Bei aller Gewalt untereinander, der Feind ausserhalb einigt die Outsider Warlords. Hier bingt sich jeder mit seinen Fähigkeiten bestmöglich ein, nicht weil ein studierter Oberst aus reicher Familie fernab an seiner Konsole befiehlt.
Nein, weil der Kampf unser Leben ist...schon immer war. Weil es nichts schöneres gibt als lahme Imperatoren aufzuscheuchen und fette Beute zu machen. Nach dem Kampf haben wir tagelang ein dicken Kopp vom Feiern und schreiben ganz sicher keine Abhandlung über bsw. wie toll wir Raumschiffe mit den Resten eines Heers füllen können. Wir machen was & wann wir wollen. Und kein fetter Sesselpubser wird uns daran hindern.
Ihr AoB/Liga, oder welches fette Bonzenpack mit polierten Paradeeinheiten auch immer, könnt euren ganzen Militärapparat in Bewegung setzen, ihr könnt uns berennen, unsere Felder & Auwälder niederbrennen, Städte plündern, ABER ihr werdet es nie schaffen und uns unter euer Joch zu zwingen! Euer Wohl hängt am Mammon... Wir Outsider leben im hier & jetzt. Wir sind beweglich und wir hängen unser Herz an nichts, was wir nicht innerhalb 3 Minuten wieder verlassen können.


Feinde ?! All jene mit Neurose zu Plünderung von Planeten im großen Stil und gefährlicher Machtkonzentration oder/und einem Hang zur Mission ihrer moralischen Ordungsprinzipien.

Gesinnung ?! - chaotisch neutral bis böse. Oftmals mangels Techologie & Stärke als Regulativ (Söldner) gegen Machtkonzentrationen beteiligt.

Verräter? Diebe? Meuchler? - Wenn schon, alles gestandene Kämpfer? Die haben wenigstens Eier und rennen aus dem Kampf nicht davon. Wir sind das Dunkle - eben der schwarze Kontrast zum golden Sternchen von Moralapostel Rennreh.

So, Oberst Gründler, jetzt erzähl weiter wie "verrucht" die Hi-ob & Outsider sind...drauf geschissen.

P.S. Diese Gegendarstellung...
In Antwort auf:
[gibt] daher nicht zwingender maßen ein komplettes Gesamtbild der tatsächlichen Lage und/oder der politischen Situation wieder ...


Before the war http://de.youtube.com/watch?v=M-ZnRUoRs8A
Toby Offline




Beiträge: 468

15.05.2008 12:04
#15 RE: Erinnerungen an Erupsi Antworten

also mir hat es Spass gemacht die Geschichte zu lesen und hoffe das es bald ne neue gibt. Was die Verlustliste angeht so ist die zwar lang aber ich denk doch das deine Gegner höhere erlitten haben.

Tigerking Offline



Beiträge: 365

15.05.2008 17:50
#16 RE: Erinnerungen an Erupsi Antworten

Wir danken den Saxoniern für die Berichterstattung über diesen Konflikt. Die veröffentlichte Verlustliste entspricht ungefähr auch den titzotanischen Aufzeichnungen. Noch ein paar Anmerkungen aus unserer Sicht:

1. Nachteilig für die Titzotanier war, dass die halbe Flotte im Westen des Planeten stationiert war und am Anfang kein Raumschiff zur schnellen Verlagerung bereitstand. Gegen die komplette Flotte wären die Luftangriffe der Saxonier noch verlustreicher gewesen. Ebenso war so ein vorübergehender Rückzug von der Küste notwendig, bis die Westflotte und die U-Boote der Legion ausgeladen waren.

2. Mit den zu Beginn des AoB-Rückzugs zur Verfügung stehenden Kräften war an eine rasche Verfolgung nicht zu denken. Ein erheblicher Teil der Luftwaffe und der Marine war dem saxonischen Angriff zum Opfer gefallen. Für die landgestützten titzotanischen Waffensysteme (insbes. Luftabwehr und CM-Werfer) gab es bald keine Ziele mehr in Reichweite. Im Gegensatz zur AoB, die mit über 300 Fluggeräten im Einsatz war, konnten wir uns mangels Masse schlicht keinen Sturmangriff der Luftwaffe auf hoher See leisten.

3. Erst als unsere U-Boote Tiefwasserbereiche erreichten und damit vor gegnerischen Marinefliegern sicher waren, konnte die Verfolgung richtig beginnen. Dennoch waren in den letzten 6 Runden die Verluste der AoB deutlich höher. Insbes. Taucher wurden unnötig geopfert.

4. Die Verluste der Titzotanier sind zweifellos schmerzhaft, da auch sehr erfahrene Marine- und Luftwaffen-Einheiten zerstört wurden. Allerdings erlitten die Saxonier auch zahlreiche Beschädigungen, deren Reparatur ziemlich kostspielig sein dürfte. Dazu konnten titzotanische Reparaturschiffe bis jetzt bereits Wracks im Wert von über 150k Material bergen.

5. Es sind Zweifel angebracht, ob die vorgebrachte Begründung für den Rückzug wirklich ausschlaggebend war.
Die dark spezies hatten nicht mehr getan, als ihr Hoheitsgebiet zu sichern, das zu Beginn des AoB-
Angriffs hier relativ schutzlos war. Und von einer ernsthaften Bedrohung auf Merpha hat seither niemand wieder etwas gehört. Möglicherweise war es doch der Verlust mehrerer Spionagesatelliten sowie die sich abzeichnende Dominanz der Verteidiger im Unterwassersektor, die hier eine wesentliche Rolle gespielt haben. Auch musste den Saxoniern klar geworden sein, dass sie mit ihren bisherigen Luftangriffen die Abwehrkraft der Luftverteidigung erheblich gesteigert hatten und bei weiteren Attacken mit Totalverlusten rechnen mussten. Offenbar fehlte ihnen auch die Möglichkeit, beschädigte Flugzeuge in ausreichendem Umfang reparieren zu können.

6. Der saxonischen Bewertung des Kampfes als taktisches Unentschieden können wir uns durchaus anschließen. In der Gesamtbetrachtung des Konflikts ist festzustellen, dass es der AoB nicht gelungen ist, Revanche für ihre Niederlage von Thali zu nehmen. Denn auf Propan erlitten zeitgleich die Karabiner eine empfindliche Niederlage und entgingen dabei nur knapp der vollständigen Vernichtung.

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