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Die aus zwei Mann bestehende Besatzung des VaderDF hatte sich noch nicht ganz von dem Schock erholt, den sie erlitten hatten als über das JTIDS die Meldung des Untergangs des Kreuzers der Fortress-Klasse hereinkam. Wenngleich diese Meldung nicht nötig war...die kleine Gruppe aus vier Vaders war gerade mit voller Kraft auf die mini-Kampfgruppe um den Fortress herum zugerast, riesige Wasserfontänen hinter sich herziehend, als es geschah: Aus dem Himmel stürzten die hässlichen, unförmigen Sperber der AOL herunter und ließen mehrere längliche Objekte an kleinen Fallschirmchen ins Wasser fallen. Der stolze Kreuzer feuerte aus allen Rohren, seine Geleitschiffe stimmten in das Raketenkonzert ein, doch am Ende half es nichts - Treffer um Treffer steckte das Ungetüm ein, bis schließlich eine Explosion die komplette Maschinensektion vollaufen ließ - die Druckwelle hatte die Innenschotten einfach hinweggefegt. Doch so einfach sollte es nicht werden...der Leutnant zS. drückte den Schubhebel noch eine weitere Raste nach vorne, die Motoren donnerten noch lauter und sein MFD wechselte zu einer Risszeichnung des Luftkissenbootes, auf dem die Triebwerke orange zu blinken begannen. Lange würden sie das nicht mitmachen. Er griff zum Hörer des Funkgerätes. "Hier Leutnant Reutter, Vader zwo bis vier, auf Notschub gehen, in V-Formation! Schnappen wir uns einen von diesen Geiern!". Sein Copilot nickte ihm zu, auf dem Display blinkten die Bestätigungen seiner Flügelmänner grün.
Im HQ Tulon4 blinkte ebendiese Bestätigung auch auf. Der Wachhabende Major runzelte die Stirn, ging zur Wandtafel vor und markierte die Luftkissenboote, um einen Funkkanal zu öffnen. Er tippte auf sein Headset, holte Luft um diese Aktion ohne Befehl zu rügen und die Boote in die Linie zurückzurufen. Doch dann tauchte wie aus dem Nichts ein Oberst neben ihm auf und schüttelte den Kopf. "Die sollens denen heimzahlen...lassen sie sie nur..." und verschob die Sollpositionen einiger anderer Einheiten auf der Karte. Derweil entstand ein Zielcursor um einen der feindlichen Sperber - und alle vier Vader blinkten einmal gelb auf - sie hatten die Raketen abgefeuert...
Die Trümmer des Sperbers schwammen nicht lange.
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Nachdenklich stand General Krekh vor dem Bildschirm der taktischen Analyse im Kommandostand. Hier, so dachte er sich, werde ich wohl noch einige Zeit verbringen müssen, aber das hatten die Jungs von der Strategisch-Taktischen Planung auf Tomahawk vorausgesagt. Er vermißte die weite, rauhe Landschaft seiner Heimat. Er fühlte sich eigentlich viel zu unerfahren für diesen Feldzug. Aber einige Fehlschläge des vorherigen Generalstabs hatten ihn fast kometengleich in die Führungsetage des karabinischen Militärs gespült. Und als ihn die Nachricht von der bevorstehenden Invasion auf seiner Heimatwelt erreichten, war er drauf und dran, diese Invasion abzubrechen und der Heimat zur Hilfe zu eilen. Aber ein Appell an seine Vernunft und die Einsicht, nur ein Baustein des ganzen Gefüges zu sein, machten ihm wieder klar, worin zur Zeit seine Aufgabe bestand. Er mußte schmunzeln - ein nicht ganz unwichtiger Baustein... Er riß sich aus seinen Gedanken und konzentrierte sich wieder auf den Bildschirm vor sich. Bisher lief der Feldzug doch nach Plan. See- und Luftstreitkräfte kamen auf dem Weg zum Zielgebiet gut voran - vereinzelte Abschüsse und die große Freude seiner Leute über das Versenken des gegnerischen Kreuzers. Eine Freude, die zu seinem Bedauern nur kurz angehalten hatte. Der Rückschlag der gegnerischen Kräfte hatte nicht auf sich warten lassen und einen ihrer Seejäger, der sich nicht rechtzeitig in die gesichterte Zone zurückziehen konnte, abgeschossen. "Die enorme Feuerkraft der Luftkissenboote gegen Flugzeuge sollte für uns eine warnende Lehre sein", hatte er seinem Führungsstab bei der darauffolgenden Einsatzbesprechung noch mit auf dem Weg gegeben. "Sorgt dafür, dass diese uns nicht mehr begegnen!" Hmm, leider konnte der geplante Gegenschlag gegen die vorgezogenen gegnerischen Luftkissenboote nicht umgehend erfolgen, da sie sich mit allen Kräften auf den erwarteten Angriff aus der Luft rüsteten. Dadurch verloren sie allerdings ihre Mobilität und konnten nicht in den sicheren Verbund ihrer Flotte zurückkehren. Tags darauf rüsteten sie zum Abzug. Das war der Zeitpunkt unseres Gegenschlags. Mit Hilfe der bereits angelandeten Verbände mit weitreichenden Waffen vom Typ Flame, U-Booten vom Typ Pluto sowie einer Fliegerstaffel mit Ghost, Condor und Pterrano konnten die feindlichen VaderDF unschädlich gemacht werden. "Hmmm!" brummte Krekh in sich hinein. Das wird sicher nur die Spitze des Eisbergs gewesen sein. Die auf dem Radar zu erkennenden Seeverbände aus Schiffen vom Typ Daring und Arsenal könnten eine ernst zu nehmende Gefahr darstellen. Es wird Zeit, das die befreundeten lemurischen Verbände aufschließen. Zeit sich mit dem lemurischen Kommandanten abzustimmen...
"Fahrer - bringen sie uns zwei Clicks nach vorne, geben sie Gas!!" So setzte der Kommandant der Citadelle den neuen Befehl um der gerade vom Hauptquartier hereinkam. Ein dumpfes Wummern ertönte und ein Zittern lief durch die Stahlmassen der Citadelle, als ihre Motoren die Leistung hochfuhren. Langsam wühlten sich die Meterhohen Kettenantriebe durch den Uferschlamm - der Citadelle war es, wie immer, egal auf welchem Gelände sie fuhr. Der Kommandant tätschelte seine Kommandokonsole. Langsam kam das Ziel in Reichweite. Nur dass das Display nicht, wie in Panzern eigentlich sonst üblich, das Ziel direkt anzeigte - das war hier nicht ganz möglich, bei Citadellen läuft das ein wenig anders. Hier schoben sich Zahlenkolonnen über das Display, die den Rechnern die am großen Hauptradar auf dem Turm hingen so durch den Speicher gingen. Und es verschwanden jede Sekunde einige Reihen - die Zahl der möglichen Flugbahnen wurde immer kleiner. Auf einem Übersichtsdisplay erschienen die charakteristischen Sinuskurven orbitaler Umlaufbahnen über dem Frontabschnitt. Hier waren auch die Marschrouten der Flugkörper des unweit stationierten Denebs - und, besser noch, der mächtigen Werfer der Ad'Akh verzeichnet. Und alle konzentrierten sich auf drei bestimmte Punkte. "Automatik frei." Ab jetzt hatte der Bordcomputer der Citadelle, die das Geschehen koordinierte das Sagen. Die, wie immer, recht unbeteiligte Stimme des Rechners erklang: "Danke. Bordcomputer der Rakete färt hoch. Triebwerk wird aufgewärmt. Hochfahren abgeschlossen. Triebwerk bereit. Ich lade jetzt die Flubahn in den Zielspeicher...abgeschlossen." Vor dem gleichförmigen Singsang des Rechners fing der Kommandant schon zu kichern an. Gleich würde einiges an filigraner AOB-Technik ziemlich unfiligran als häßlicher rauchender Blops in den Ozean donnern. "...Ich habe den Werferverschluss geöffnet. Auf der Fahrzeugoberseite ist der Aufenthalt nun lebensgefährlich. Kommandant, bitte bestätigen Sie, dass der Abschussbereich frei ist" "Jaja, loslos" "Ich habe sie nicht verstanden. Kommandant, bitte bestätigen Sie, dass der Abschussbereich frei ist" "Ich bestätige dass der Abschussbereich frei ist blabla". Ein leises Rumpeln war in der Kommandozentrale kurz zu vernehmen - das war alles... "Danke. Der Abschuss ist erfolgt. Die Koordination mit den zugewiesenen Einheiten läuft: Deneb 7-242, ..."
Kurze Zeit später waren ein paar Sternschnuppen am Himmel zu sehen.
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Es klopfte. "Herein", schnarrte General Krekh. "Ah, Leutnant Desderia. Treten Sie näher". Er betrachtete den schlaksigen Mann, dessen junges Gesicht man eher noch auf einer Schulbank vermutete als in einer Kommandozentrale. Er hatte ihn auf Empfehlung eines alten Freundes aus den Zeiten auf der Militärakademie in seinen Stab geholt. 'Glaube mir, er wird Dich noch überraschen', hatte er damals gesagt. "Damals" klingt so weit entfernt, dabei war das gerade einmal zwei Monate her. Es kamen ihm wie zwei Jahre vor... "Was können Sie mir von der Risikoanalyse berichten, die den Abschuß der drei Luftabwehrsatelliten mit in die Berechnungen einbeziehen sollten?" "Nach Aussage der Analysten besteht keine Beeinträchtigung in der Verteidigung. Allerdings empfehlen sie eine Verlagerung der orbitalen Kräfte." "Die Befehle gingen gerade raus" "Mit Verlaub, machmal frage ich mich dann, wozu wir die eingestaubten Taktikanalysten brauchen." "Oh, mein junger Freund, eine Zweitmeinung kann oft sehr wertvoll sein." Er wandte sich den Berichten der Aufklärung zu. "Was mir ehrlich gesagt Sorgen bereitet, sind die 10 Schlachtschiffe vom Typ Arsenal. Die ungeheure Schlagkraft haben wir ja leidvoll an unseren Satelliten demonstriert bekommen". Leutnant Desderia nickte, "Ja, die scheinen über Nacht Zuwachs bekommen haben." "Biologische Vermehrung?", Krekh lachte auf, "Dann haben wir wirklich ein Problem. Naja, zumindest haben wir einen schon auf den Grund des Meeres geschickt." Die beiden Offiziere grinsten einander an. "Übrigens ist es einem unserer Trollerverbände gelungen, eine gegnerische Ölplattform einzunehmen.", Desderia frohlockte, "Vielleicht kann man den Feind von der Treibstoffzufuhr abschneiden." "Hmm. Vielleicht hat die gegnerische Basis in weiser Voraussicht ja auch mehr als Treibstoffquelle zur Verfügung..." Das Gelächter war noch in den angrenzenden Stationen zu hören.
"Welche Verluste haben wir zu beklagen?" General Krekh schaut fragend zu Oberst Tobol, den Befehlshaber der Landstreitkräfte hier auf Tulon4. Der kleine Konferenzraum des Führungsstabs verdient kaum diese Bezeichnung, bietet jedoch den wenigen Anwesenden genügend Platz, sich nicht allzu beengt zu fühlen. "Zwei Abschüsse sind zu berichten, eine Python2 und ein Samurai3 Panzer an der östlichen Landflanke". "Gut, gut. Mit Verlusten war zu rechnen. Waren dadurch die Primärziele durch unsere weitreichenden Waffensysteme erreichbar?" Ja, mit unseren UX2, Flame und unter Zuhilfenahme der Plutos von Admiral Vonnjnaidär wurde ein weiterer Arsenal versenkt." "Hervorragend. Vielleicht können wir so die Bedrohung, die von diesen mächtigen Schiffen ausgeht eindämmen. Weitere aktuelle Berichte von den Verbänden? Oberstleutnant Untha?" "Die Lufteinheiten wurden weitesgehend von der östlichen Front verlagert. Hier ist aufgrund starken Sperrfeuers und mangelnder Ziele wenig zu holen. Zwei Tarnbomber haben noch einen isolierten Troller aufgebracht und versenkt. Ich denke, die gegnerische Besatzung hat kaum noch den Einschlag der Bomben gehört, geschweige denn gesehen, woher die Angreifer gekommen sind." "Ja, richtig eingesetzt sind die Usurius schon eine effektive Bedrohung. Admiral Vonnjnaidär, was gibt's bei Ihnen?" "Die Fronten stehen soweit fest. Das Nachrücken der Flotte wird durch die gegnerischen Koloss-Verbände und ihr automatsches Sperrfeuer behindert. Die Aktion "Taucher voran" muß also erst einmal zurückgestellt werden. Unsere Barracudas konnten ohne in den Feuerbereich der Kolosse zu kommen, generische Sealtaucher ins Visier nehmen. Die Abstimmung mit der lemurischen Flotte funktioniert hervorragend. Die schweren Schiffe schließen schnell auf." "Was machen unsere Landeinheiten, Oberst Tobol?" "An der östlichen Front wurden die Verluste mit frischen Kräften aufgefüllt und lemurische Truppen rücken ebenfalls nach. An der Westfront sind unsere Einheiten jetzt angelandet. Ein Solarkaftwerk wurde eingenommen und die ersten Abschüsse sind zu berichten. Bisher sind wir auf wenig Widerstand gestoßen und konnten lediglich viel Luftabwehr aufklären. Was die Neu-Hallwarianer in unserem Radarschatten noch für uns parat haben, kann ich noch nicht abschätzen. Die weitreichen Waffensysteme melden einen rasch schwindenden Bestand an CMs. Lange werden wir den intensiven Beschuß nicht mehr durchhalten." "Wir haben doch ein Wizard-Baufahrzeug in unserem Kontingent, oder?" meldete sich Leutnant Desderia zu Wort. "Wir sollten ein Depot bauen und die durch die eingenommenen Städte produzierten Energie und Materialeinkommen für den Bau von CM's verwenden. Das sollte uns zumindest ein wenig Aufschub gewähren." General Krekh grinste in sich hinein. Ja mitdenkende Köpfe waren ihm schon immer am liebsten gewesen. "Dann sollten wir das so in Angriff nehmen. Jeder weiß, was er zu tun hat. An die Arbeit Männer!"
Der örtlichen Führung zufolge haben die AOB-Truppen eine Landeaktion im Norden der NeuHallwarianischen Kolonie vorgenommen. Nach anfänglichen raschen Erfolgen, als die AOB einige Gebäude im Randgebiet einnehmen konnte und schlecht gegen einen solch raschen Vorstoß geschützte Raketenwerfer und Störsysteme vernichten konnte, haben die hallwarianischen Truppen rasch reagiert und mit überschweren Waffensystemen vom Typ Imperator und Python2 den feindlichen Truppen den Aufenthalt sehr teuer gemacht. Inzwischen sind die AOB-Truppen wieder abgerückt und haben das Gebiet vermint.
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General Krekh stand am Fenster und blickte in das tiefschwarze Nichts der Nacht. Der Kaffee schmeckte bitter und war kalt, aber er war auch nicht nötig, um ihn wach zu halten. Diese Nacht würde er keinen Schlaf finden.
Er versuchte die Geschehnisse der letzten Stunden zu rekapitulieren. War dies alles vorhersehbar? Hätte er es verhindern können? Waren die Dinge aus dem Ruder gelaufen? Die Anlandung auf der westlichen Landmasse verlief plangemäß. Die darauffolgenden Abschüsse - 2 Troller, 1 Vader, 1 Troll - waren einkalkuliert, denn mit Gegenwehr war zu rechnen. Hauptsächlich Raketenpanzer vom Typ Sting und weitreichende Python2 aus dem Hinterland waren für diese Verluste verantwortlich. Im darauffolgenden Gegenschlag fielen 4 Sting, 2 Archimedes, 1 Blackout, 1 GT AD, 1 Deneb, 1 Vader, 1 Whale, 1 Uhu der gegnerischen Truppen den einfallenden karabinischen Einheiten, hauptsächlich bestehend aus GT Ultimate, Quasar, Trolls und Trollern, zum Opfer. Besonders eindrucksvoll waren für ihn in diesem Zusammenhang das Zusammenspiel aus Troller und Trollen, die in einem am Boden geführten Konflikt sehr effektiv harmonieren können. Die Antwort der vereinigten Truppen der NeuHallwarianer und der Ad`Akh ließ nicht lange auf sich warten und überraschte nicht nur ihn in ihrer Intensität. Im Zusammenspiel von nachrückenden Verbänden aus Imperator, Archimedes und Sting mit den weichreichenden Waffensystemen von Python2, Flame, UX2 und den zurückgezogenen Arsenals wurden 1 Snake, 2 Buggy, 3 Troll, 1 Quasar, 1 Atlas, 1 Troller zerlegt sowie vieler Einheiten beschädigt. Zusätzlich waren Minenlegefahrzeuge unterwegs, um das Gebiet zwischen den Fronten zu verminen. An ein weiteres Vorantreiben der Landoffensive war nicht zu denken. Das Kreuzfeuer von Imperatoren, Python2 und Arsenals sowie die Landminen würden verheerende Schäden verursachen - nicht mit eingerechnet die zu erwartenden Verluste während des Gegenschlags. So hatte er sich schweren Herzens durchgerungen, den Rückzugsbefehl zu geben. Ein Großteil der Einheiten konnte verladen werden und ein Brückenkopf zur Sicherung des Abzugs eingerichtet. Auf dem Weg zurück wurden mit Seeunterstützung die Reihen des Gegners ein wenig gelichtet. 2 Sting und 1 Archimedes fielen zum Opfer. Weiterhin wurde ein kleines Minenfeld gelegt, um dem Gegner das weitere Vorankommen zu erschweren. Welche Auswirkungen dies auf den weiteren gesamten Feldzug haben würde, konnte er zu diesem Zeitpunkt schwer abschätzen.
Das Intercom, das neben seinem Kopf von der Decke hing, gab ein Quietschen von sich. Der Kommandant hieb auf den blinkenden Knopf. "Zentrale, Sonar, Fisch im Wasser, Fisch im Wasser, Richtung null-eins-fünf, Tiefe hundert!" "Zentrale, verstanden. XO, Schiff auf Stufe eins." Ein schrilles Warngeräusch erklang aus allen Lautsprechern des Bootes, gefolgt von der Durchsage des XO, die allerdings im anebbenden Lärm unterging. Ja, in der Zentrale brach jetzt echte Hektik aus. Das flackernde Umschalten auf Rotlicht schien die Leute noch nervöser zu machen. "Zentrale, Sonar, Turbinengeräusche über Wasser, schnell nähernd, Richtung null-drei-null" "Zentrale verstanden" "Waffen, Zentrale, Luftabwehr Freigabe ein Kampfmittel, bestätigen" "Zentrale, Waffen, ein Kampfmittel." "Ruder, alle dreiviertel voraus, neue Tiefe acht-null-null, Ruder dreißig backbord" "Ruder, Maschine meldet..." die Meldung wurde vom Intercom unterbrochen "Zentrale, Sonar, Fisch hat uns erfaßt, Entfernung tausend, Einschlag zehn!" "Ruder, neuer Befehl, alle dreimal Wahnsinnige voraus, vorne unten hart, hinten oben hart, Ruder hart Backbord" "Ruder, Maschine meldet AK, vorne unten..." "Waffen, Zentrale, Täuschkörper zwoo auf mein Zeichen.............Jetzt." Der Koloss, schwerfällig wie er war, machte einen Satz nach vorne, als der Dampf gnadenlos auf die Turbinenschaufeln hämmerte und die mächtigen Schrauben sich donnernd in Bewegung setzten. Hätte man ihn von außen gesehen, die Pirouhette die das klobige Schiff vollführte wirkte seltsam elegant. Der Lärm der Kavitation hallte noch von den Unterwassergebirgen wieder, in deren Richtung der Kapitän das Schiff lenkte. Dazu gesellte sich das Zwitschern und Fauchen der Täuschkörper, die in Spiralbögen seitwärts schossen und große Blasenteppiche erzeugten. Das Wimmern des Sonars des heranrasenden Torpedos und das Knallen der startenden Luftabwehrrakete taten ihr Übriges im Konzert des Kampflärmes. "HIER SONAR! FESTHALTEN! EINSCHLAAAAAAAG" "Sonar, Zentrale, verdammte Meldung, was soll..." Die Zurechtweisung des Kommandanten ging im ohrenbetäubenden Krachen der Torpedoexplosion unter, das Licht fiel aus, irgendwo krachte der Inhalt eines Regals zu Boden, Kreischen. "RUHE GOTTVERDAMMTNOCHMAL DAS IST DOCH KEIN KINDERGARTEN MÄNNERS!" Das Machtwort schien die Mannschaft zur Räson gebracht zu haben. "LICHT! WO IST DAS DRECKSLICHT!" Zögerlich erwachte die Beleuchtung wieder zum Leben, die Mannschaft blickte teils zur Decke, teils beschämt zu Boden. "Ist euer erster Ausflug, nä! Die werden euch das Arschwasser zum Kochen bringen, die AOBler, wenn ihr jetzt schon so anfangt!" "WO BLEIBEN DIE SCHADENSMELDUNGEN!!" "Maschine, kein Schaden""Waffen, kein Schaden""Sonar, kein Schaden""..." der Torpedo war, wegen des waghalsigen Manövers des Kommandanten in letzter Sekunde in ein Gesteinsmassiv eingeschlagen, verwirrt von den Blasenvorhängen der Täuschkörper. Nochmal würde ihnen das nicht gelingen, das wusste der Kommandant nur zu gut. "Nä, das muss das Boot abkönnen!" er konnte es einfach nicht lassen.
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'Opfer oder Falle?', dachte General Krekh. Darüber haben sich Leutnant Desderia, Oberstleutnant Untha und er stundenlang die Köpfe zerbrochen. 'Lohnendes Ziel oder Köder?', das war auch während seiner Zeit an der Militärakademie Stoff endloser Diskussionen in Angewandter Taktik. Die Bilder der Aufklärung verhießen keine Gefahr für die Fliegerstaffel, die auf dem Weg ins feindliche Hinterland 3 Elixir und 1 Condor ausschalten konnten. Aber das mußte nichts heißen. Schließlich wurden während der letzten Kampfhandlungen zwei Aufklärungssatelliten vor allem durch in Stellung gebrachte Anger der Ad`Akh unschädlich gemacht. Diese Anger wurden dann zwar durch Beschuß von See zerstört, jedoch fehlen die Satelliten jetzt zu Aufklärung des feindlichen Gebiets. Die gegnerische Flotte hatte sich jetzt auch soweit in die sicheren Gewässer zurückgezogen, dass die für die weitreichenden Waffen nicht mehr zur erreichen war. Lediglich ein Daring der Ad`Akh und ein gelandeter Guppi-Hubschrauber der NeuHallwarianer fielen den einschlagenden Cruise Missiles noch zum Opfer. Die fortgesetzte Aktion "Taucher voran" trug die ersten Früchte. Ein Uboot der Seawolf-Klasse wurde von voranstürmenden, lemurischen Dralltauchern derart schwer unter Beschuss genommen, dass es sank. Die vier verbliebenen Sealtaucher wurden ebenso zerstört wie ein Barracuda, das ein Sperbergeschwader unter Beschuß genommen hatte. Allerdings konnte Krekh der Aktion der voranstürmenden Tauchroboter nicht nur gute Seiten abgewinnen. Die Gruppe gegnerischer Kolosse beschädigte eine Großzahl der Roboter und verhalf den wahren Defensivkönigen einiges an ungewolltem Zieltraining. Ob diese Aktion fortgeführt oder abgebrochen werden würde, hing nicht zuletzt von den Erfolgsaussichten ab, die feindliche Ubootflotte empfindlich zu schwächen oder zu dezimieren.
"Zentrale, Sonar, Sinkgeräusche!" Was konnten das für Sinkgeräusche sein - mit zwei schnellen Schritten war er am Plotter. Hmmm...wenig feindliche Überwasserschiffe in der Nähe...halt - das hier, das Apogee hier, das könnte man wohl hören wenn es sinkt...
Inzwischen waren die Knackgeräusche vom Bersten der Schotten im ganzen Boot zu hören, begleitet von dem Jaulen zerreißenden Metalls.
"Kapitän an alle...das was ihr da hört, ist ein Apogee der AOB." Jubel dröhnte durchs Boot...
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"Das ist mir unerklärlich." Die beinahe schon verzweifelt wirkende Stimme von Admiral Vonnjnaidär beunruhigte General Krekh. Seine Führungsoffiziere sollen der Mannschaft gegenüber Zuversicht und Geradlinigkeit ausstrahlen, keineswegs aber Unsicherheit, Zögerlichkeit oder Verzweiflung. "Wir haben alles noch einmal überprüft, sind mit den Technikern jede Schraube, jede Einstellung noch einmal durchgegangen. Nichts. Die Zielerfassung und damit Selbstauslösung der weitreichenden Torpedos der Kolosse will nicht funktionieren. Ich kann noch einmal versichern, dass die Einheiten technisch in hervorragendem Zustand sind..." General Krekh winkte ab: "Ist ja gut, Admiral. Ich glaube es Ihnen ja. Dann müssen die Ursachen woanders begründet liegen. Das wird zwar die lemurischen Tauchroboter auch nicht mehr vom Grund des Meeresbodens heben, aber dann hätten wir Gewißheit, woran es liegt." "Da fällt mir ein, General, dass bei unseren letzten Manövern der Ubootflotte auch die gegnerischen Kolosse nicht mehr bei derselben Zielentfernung ihre Torpedos abfeuerten." "Tja, das ist in der Tat seltsam, dass nicht nur unsere, sondern auch die gegnerischen Einheiten von dieser "Seuche" betroffen sind. Aber gut, dadurch ist wenigstens wieder die Chancengleichheit gewahrt, wenn auch die gegnerischen Kolosse während der letzten Tage unsere herannahenden Unterwassereinheiten mit eben diesen Waffensystemen unter Beschuß genommen haben, uns aber die Antwort darauf jetzt verwehrt bleibt. Was wir nicht verstehen, können wir nicht ändern. Uns bleibt so nicht weiter übrig als unsere Stellung den veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Admiral, bitte veranlassen Sie das Entsprechende."
Gooseman traute seinen Augen kaum, als plötzlich auf seinem MFD die Befehle für einen Angriff aufleuchteten. Die Koordinaten lagen zwar mitten in der gegnerischen Landezone was ein heisser Ritt zu werden versprach, aber alles war besser als noch mehrere Stunden endlose Warteschleifen zu drehen. Dabei hatte es eigentlich recht vielversprechend begonnen, wurde doch der Start aller Jäger in größter Eile durchgeführt. Der erste wurde vom Katapult der Colossus gejagt bevor der Träger ganz von der Rampe des Pathfinders runter war. Und dann? Erstmal nichts, nur endloses warten, immer wieder Schleifen. Die Triebwerke des Nighthawk heulten auf als er den Schubhebel auf die Maximalstellung brachte, es war immer wieder ein tolles Gefühl als der Nachbrenner den Flieger auf seine Höchstgeschwindigkeit brachte. Der Jagdbomber schoss auf sein Ziel zu. Bei erreichen der Insel sah der Pilot im Augenwinkel kurz die qualmenden Überreste eines Luftabwehrmechs, den mussten wohl die neuhallwarianischen Drohnen zerlegt haben. Als sich die letzte Bergkette zwischen ihm und seinem Ziel aus der Sicht schob, starrte er ungläubig auf seine Anzeigen, überprüfte die Koordinaten nochmal, überprüfte seine Position - alles in Ordnung. Aber... Das schrille Pfeiffen des Suchkopfes der Luft-Boden riss ihn aus seiner Unsicherheit. Nun ging bei Goose alles wie automatisch, er entsicherte den Feuerknopf, prüfte kurz die Zielerfassungsdaten und drückte ab. Kurzer Funkspruch: "Hawk five, Fox one". Alles genau wie im Lehrbuch. Er rollte den Flieger um 90° nach links und stellte das Höhenruder an um zu wenden, bloß wieder raus hier bevor die gegnerischen AA-Raketen ihn erfassen konnten. Hinter ihm schlug die Rakete in dem bereits stark beschädigten ISG Starship ein. Die halbvollen Treibstofftanks explodierten und rissen das riesige, mächtige Raumschiff in Stücke.
Von den Propagandaministerien der Ad'Akh und der NeuHallwarianer freigegebene Satellitenbilder:
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Anmerkung: weiter oben wurde zum Beitrag passend nachträglich ein kleiner Ausschnitt der ehemaligen Landfront angehängt.
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Der UHU schwebte auf seiner Diensthöhe von 30.000 Fuß, der Autopilot übernahm das Steuern und das Rumpeln der Triebwerke wirkte einschläfernd.
"Eye blue one, this is HQ. Please respond"
"Eye blue one, this is HQ, do you read?"
"Eye blue one, this" "HQ, This is eye blue one, receiving.", unterbrach der Kapitänleutnant der Marineflieger den Funker vom Hauptquartier T4 der NeuHallwarianer.
"Eye blue one, you got an EMT, eta one, copy", lispelte die recht akzentlastige Stimme aus dem Flugfunk. "EMT in one, copy".
Nun war der Copilot auch aufgewacht. Er blickte etwas verwundert drein als der Kaleunt das headset absteckte, aufstand und mit einem "you have it" als Kommentar die Pilotenkanzel verließ. Der Radar Operator im Operationsraum blickte auf als der Pilot an ihm vorbeistriff. "Wird wohl schon wieder der Kaffee kalt sein..." Einige Meter weiter hinten, im Schlafquartier spielten einige Signalgasten Skat. "Soo, mal raus Männer, brauch den Computer..." Mit leichtem Gemurre verließen die Gasten die Unterkunft. Der Kaleunt schaltete das Comterminal ein und verriegelte die Türe hinter sich. Musste ja was ganz tolles sein, war die erste verschlüsselte Sendung die er erhielt, seit er auf T4 angekommen war. Und dann gleich soo geheim... "Authentifizierung Mennhärt, Top Secret, 23411253" Der Rechner akzeptierte die Übertragung. Ein neues Bild leuchtete auf. Darüber stand: Bitte bereithalten für das Gespräch mit: Prophet, Oberst. Das Bild zeigte ein Foto des Gesprächspartners. Das altbekannte, das in jeder Amtsstube hing...na wun der bar! Der Kaleunt hatte schon aus Gerüchten gehört, wenn sich der Typ meldet, dann gibts Ärger. Er bereitete sich schonmal innerlich vor - und salutierte, als das Standbild einer Webcam-Ansicht des Büros des Oberst auf Tuln4 wich. Das Gegenüber erwiederte den Gruß. "Guten Tag, Herr Kapitänleutnant. Sie sind sicherlich über die Geheminiskrämerei erstaunt..." "Kann man wohl sagen, Herr Oberst" "Klar. Nun, Sie kennen den Flurfunk. Es wird vielleicht etwas rauh", seine Augen blitzten, "aber keine Sorge, ein Himmelfahrtskommando ist das trotzdem nicht. Nur wachsam müssen Sie sein. Schreiben Sie sich die Koordinaten hier auf", er hielt ihm einen Zettel in die Kamera". Der Kaleunt schrieb. "Da zischen Sie hin. Und zwar über diese zwei Koordinaten als Wegpunkt" Noch ein Zettel. "Sie werden feststellen, dass das in fremdem Machtbereich liegt. Ich habe ein paar Abmachungen getroffen", seine Augen blitzten wieder, "die Ihnen das möglich machen." Der Oberst neigte sich nach vorn. "Passen Sie trotzdem auf RF auf...! Eye blue two ist ihr Wingman. Passen Sie auf, von dem Gelingen der Mission kann das Überleben der Kolonie abhängen...wir bekommen Besuch von der AOB." Der Kaleunt schluckte. "Was ist denn meine Mission?" "Das sehen Sie, wenn sie am Ziel sind. Dann geben Sie mir durch was sie dort sehen, und wo genau es ist. Dann gibt es ein Spektakel!", schon wieder dieses verräterische Blitzen in den Augen. Der führte was mieses im Schilde. Aber das sagt man einem Oberst lieber nicht. "Jawoll, Herr Oberst" "Nochwas - ab jetzt absolutes EEC, klar?" "Jawoll, keine elektronischen Emissionen mehr!" "Gut, das ist alles, ich bin im Stress, ich wünsche Ihnen alles gute und hoffe, von Ihnen in Bälde zu hören!", der Prophet stand auf, salutierte flüchtig und hieb beim Hinausgehen auf einen Knopf an seinem Rechner, der die Verbindung beendete. Zurück blieb ein etwas verwirrter Kaleunt, der wieder ins Cockpit ging und sich überlegte, was er der Mannschaft jetzt sagen sollte.
[Fortsetzung folgt]
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